Im Vordergrund der Entwicklungen steht der Druck auf die Hersteller, auf engstem Raum den maximal möglichen und wirtschaftlich vertretbaren Komfort zu bieten – eine Herausforderung für Fluggesellschaften und Lieferanten von Sitzen und Kabineneinrichtungen. War in früheren Jahren zu beobachten, dass die meisten Innovationen im Bereich der First- und Business Class-Kabinen gezeigt wurden, setzt sich in diesem Jahr der Trend fort, den Schwerpunkt für neue Ideen eher im günstigeren Reisesegment zu setzen.
„Freizeitreisende sind ganz klar der Treiber für das Verkehrswachstum der Luftfahrt“, sagt Ingo Wuggetzer, Chef des Kabinenmarketings bei Airbus. Von den im vergangenen Jahr 3,3 Milliarden Flugpassagieren flogen über drei Milliarden in Economy Class. „Sogar der Anteil der Reisenden in den Premium-Klassen ist seit 2008 von knapp sieben auf nur noch 5,6 Prozent in 2014 gesunken“, erklärt Wuggetzer, „auch 60 Prozent aller Geschäftsreisenden fliegen heute in Economy Class.“ Daher, so der Airbus-Manager, gelte es für die Anbieter, den „Komfort-Canyon zu überbrücken, der bisher zwischen der Economy und der Business Class auf Langstrecken herrscht.“
Der Trend einer neuen Klasseneinteilung verstärkt sich: Waren früher First, Business und Economy die üblichen Reiseklassen, so gibt es heute meist ein Business-Abteil, das mit so komfortablen Bettsitzen ausgestattet ist wie vor zehn Jahren die First Class. Dann gibt es die Zwischenklasse der Premium Economy und dahinter die günstigen Sitze der Economy Class. „Noch 2008 hatten nur neun große Gesellschaften eine Premium Economy an Bord, heute sind es bereits 26, die zusammen mehr als 30 Prozent des internationalen Flugverkehrs abwickeln“, so Wuggetzer. Auch Lufthansa und Singapore Airlines führen derzeit dieses neue Produkt ein.