Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) plädiert für stichprobenartige Drogen- und Alkoholtests für Piloten. Die Vereinigung Cockpit (VC) hält den Vorstoß für falsch. Und was denken Sie?
„Ich halte es für sinnvoll, dass Piloten stichprobenartig auf den Konsum von Alkohol, Drogen und Medikamenten kontrolliert werden“, begründet Dobrindt seinen Vorschlag im Rahmen der „Task Force Germanwings“. Der Bundesminister hatte die Arbeitsgruppe unmittelbar nach dem Absturz der Germanwings-Maschine am 24. März 2015 über den französischen Alpen einberufen. Unter dem Dach des Bundesverbandes der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) arbeiten in der „Task Force Germanwings“ Airlines, Piloten, Kabinenpersonal mit Herstellern sowie psychologischen und psychiatrischen Experten zusammen.
Die Drogen- und Alkoholkontrollen für Piloten sollen für erhöhte Sicherheit sorgen und konnten laut Bundesverkehrsministerium in den USA und Australien bereits etabliert werden. Zustimmung kommt auch von der europäischen Luftsicherheitsbehörde (EASA). Man sei sich ebenfalls darüber einig, dass die Verantwortung für die Stichproben bei den Luftfahrtunternehmen selbst lägen. Die Möglichkeiten zur Umsetzung sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen sollen bereits nächstes Jahr eingeleitet werden.
Kritik kommt vom Pilotenverband Vereinigung Cockpit: Die Drogentests hätten nichts mit dem Absturz der Germanwings-Maschine zu tun und stellten die Berufsgruppe der Piloten „unter Generalverdacht“, so VC-Sprecher Markus Wahl gegenüber der „Bild am Sonntag“.