Wir haben “Flio”, “App in the air” und “Wifox” verglichen
Wo ist bei einem fremden Flughafen die nächste Handy-Ladesteckdose? Wie kommt man ohne umständliche Anmeldung ins WLAN? Und von welchem Gate startet mein Flieger? Solche Fragen beantwortet eine neue Generation von Apps. Sie wollen eine Art besseres Flughafen-Google sein. Wir haben “Flio”, “App in the air” und “Wifox” verglichen.
Von Accra bis Zhangzhou einmal anmelden und dann an mehr als 500 Flughäfen gratis surfen. Das verspricht die App Flio. Der Trick: Die App kennt die „richtigen“ örtlichen Funknetzwerke, sie hat sie großenteils auch geprüft, und bei vielen erfolgt die Anmeldung automatisch über die App. Dazu muss man nur einmalig seinen Namen und eine Mailadresse hinterlegen. „Unser Ziel ist natürlich, dass man aus dem Flieger kommt und die App sich überall und automatisch mit einem WLAN verbindet“, sagt Gründer Stephan Uhrenbacher, der in der Vergangenheit bereits mit Qype und 9Flats erfolgreich war.
Eigentlich will er sogar noch mehr: nämlich eine Art besseres Google für Flughäfen werden. Eine Heerschar von Freiwilligen hat für Flio Daten aus mehr als 900 Flughäfen weltweit gesammelt, ein achtköpfiges Team wertet die Infos aus. Zahlreiche Flughäfen von Amsterdam über Bremen bis Boston liefern Flio inzwischen von sich aus die Daten. Als erster Airport weltweit setzt der Flughafen Bremen bei digitaler Kundeninformation sogar ausschließlich auf die App Flio.
Die App erkennt via GPS, auf welchem Flughafen man sich gerade befindet und macht gleich Angebote: ein Restaurant mit 25 Prozent Rabatt? Der günstigste Weg in die Stadt mit direkte Buchungsmöglichkeit für Zug oder Mietwagen? Beides ist nur einen Tipp entfernt. Und von den Provisionen lebt Flio. Wie unabhängig die Tipps dann noch sind, muss jeder selbst entscheiden. Wer sucht, der findet auch Geldautomaten, Duschen und vor allem die aktuelle Flug-Anzeigetafel.
Fazit: Flio ist eindeutig das leistungsstärkste der drei Tools – allerdings auch so vollgestopft, dass man sich erst mal zurecht finden muss. Die App ist zwar eine deutsche Entwicklung; es gibt sie aber ausschließlich in englischer Sprache. Sie ist kostenlos für Apple und Android Smartphones erhältlich.
Flio für iPhone: https://itunes.apple.com/de/app/flughafen-by-flio/id963836358?mt=8
Flio für Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.getflio.flio&hl=de
Was für Flio ein Angebot von vielen ist, bildet bei “App in the Air” den Kern der Leistung. Diese App konzentriert sich auf die Flüge ihres Besitzers (die sie z.B. aus gmail direkt auslesen kann) und zeigt dafür eine Übersichtstafel mit den aktuellen Check-in-, Boarding- und Abflugzeiten an. Für Vielflieger ist das praktisch: Ganze Bildschirme voller individueller Airline-Apps werden damit überflüssig. Statt zum Einchecken von jeder Airline ein neues Programm downloaden zu müssen, kann man das bereits bei der kostenlosen Version von „App in the Air“ für die unterschiedlichsten Fluggesellschaften innerhalb der Anwendung erledigen. Für die stets aktuelle Flugstatus-Info muss man allerdings ein zahlungspflichtiges Modul für 5,49 Euro zusätzlich freischalten.
Weitere pfiffige Features von „App in the Air“ sind die Wartezeitenübersicht an den Sicherheitsschleusen (gespeist von anderen Anwendern) und die lokale Chatfunktion: Die User am selben Flughafen können virtuell miteinander plaudern oder ihre individuellen Flughafentipps hinterlassen. Auch den WLAN-Zugang bietet die App, allerdings muss man dafür ein Abo abschließen – und das lohnt sich vermutlich für die wenigsten.
Das ist überhaupt der Knackpunkt an dieser App: Nur die Basisversion ist gratis. Zahlreiche Zusatzangebote können ganz schön ins Geld gehen. Für alles zusammen ist man um die 50 Euro los.
App in the Air für iPhone: https://itunes.apple.com/us/app/app-in-the-air-personal-travel-assistant/id527299553?mt=8
App in the Air für Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.aita&hl=de
Völlig ohne Check-in-Schnittstellen und überhaupt ohne viel Schnickschnack kommt die dritte untersuchte Flughafen-App aus. Und gerade das macht sie für viele User so praktisch. Eigentlich bietet sie nicht viel mehr als eine Google-Karte. Die hat es aber in sich. Denn auf ihr hat der Reiseblogger und Sicherheitsingenieur Anil Polat die Passwörter der kostenlosen WLAN-Netze von mehr als 230 Flughäfen weltweit gesammelt und stellt sie anderen Usern zur Verfügung. Dabei geht es nicht nur um die offiziellen Airport-WLANs. Auch an Bars, Lounges, Schnellrestaurants bekommt man ja oft kostenloses WLAN. Meist muss man sich vorher allerdings anmelden. Und genau das will der vielreisende Blogger Polat sich und seiner Community ersparen.
Dazu hat er in seinem Blog Foxnomad rund 230 WLAN-Zugänge an Flughäfen in einer Weltkarte aufgelistet ( Link siehe unten ). Die Karte existiert inzwischen als Google-Maps und als App für IOS und Android (WiFox: Airport Wifi Passwords). Der Download der App kostet rund zwei Euro, „um die Unkosten zu decken“. Die Browserversion ist gratis und auf Polats Blog verfügbar.
Wifox am Browser: https://foxnomad.com/2016/04/26/map-wireless-passwords-airports-lounges-around-world-updated-regularly
Wifox für iPhone: https://itunes.apple.com/de/app/wifox/id1130542083?mt=8
Wifox für Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.foxnomad.wifox.wifox&hl=de
(hwr)