Thomas Winkelmann leitete bei Lufthansa bislang den Hub München und war davor lange verantwortlich für Germanwings
Mit einem Paukenschlag gibt Großaktionär Etihad Airways dem immer schneller rotierenden absurden Theater bei ihrer defizitären deutschen Tochter Airberlin eine überraschende Wendung. Unmittelbar nach der Halbierung auf gerade mal noch 70 Flugzeuge hat der Airberlin-Aufsichtsrat am Sonntag vor Weihnachten den Airberlin-Vorstandsvorsitzenden Stefan Pichler zum 1. Februar 2017 abberufen. Sein Nachfolger soll Thomas Winkelmann werden. Dessen bisheriger Job gibt reichlich Raum für Spekulationen: Immerhin steht der Mann seit 18 Jahren auf der Payroll des Airberlin-Hauptkonkurrenten Lufthansa. Und er bekam ein Rückkehrrecht zur Kranich-Airline zugesprochen.
Allgemein wird nun erwartet, dass Etihad und Lufthansa das Kriegsbeil eingraben und künftig nicht mehr gegenseitig Geld verbrennen, sondern gemeinsame Sache machen gegen Ryanair, Easyjet & Co. Offiziell werden Air Berlin und Lufthansa wohl vorerst nicht näher zusammenrücken, das wird das Bundeskartellamt verhindern.
Aber in Praxis dürfte der knallharte Wettbewerb bei innerdeutschen Flügen ein baldiges Ende haben – die Ticketpreise werden es schnell zeigen.