Seit 30. November sind essenzielle Geschäftsreisen zwischen Deutschland und dem Inselstaat wieder möglich. BUSINESS TRAVELLER war vor Ort – und hat das Prozedere getestet
Text und Fotos: Sabine Galas
Wir landen früh morgens am Changi Airport, vor dem Fenster die erwachende Stadt in mildem Licht. Der brandneue Airbus A350 von Singapore Airlines ist in diesen Tagen nur mit zwei Dutzend Passagieren besetzt, die ruhig und geordnet aussteigen. Immer eine Sitzreihe nach der anderen wird aufgerufen, es gibt kein Drängeln, auch nicht beim Hantieren an den Gepäckfächern. Als sich die Flugzeugtür öffnet, sehe ich als erstes ein großes Schild mit meinem Namen vor mir – der Uniformierte, der es hochhält, weist mir mit ernster Miene den Weg ins Terminal. Auf dem Weg zur Passkontrolle stehen seine Kollegen, alle in Dunkelblau und mit Plexiglasbrille vor dem Gesicht, einsame Figuren in einer menschenleeren Ankunftshalle. Welcome to Singapore im Corona-Winter 2020.
Dass diese Reise keine gewöhnliche sein würde, ist bereits im Vorfeld klar. „Kurztrips oder Besuchsreisen“ nach Singapur sind seit dem Frühjahr generell verboten, für deutsche Geschäftsreisende tut sich zum Jahresende ein Fenster auf – am 30. November tritt eine „gegenseitige Green Lane“ in Kraft, die „essenzielle Geschäftsreisen sowie Besuche zu offiziellen Zwecken“ zwischen Deutschland und Singapur wieder möglich machen soll – unter strengen Auflagen, aber ohne die bis dahin verpflichtende 14-tägige Quarantäne.
Die BUSINESS TRAVELLER-Redaktion gehört zu den ersten, die das Prozedere testen dürfen: Auf Einladung der Singapurer Regierung reisen wir in der letzten Novemberwoche in den Inselstaat – exakt eine Woche vor Eröffnung des Green-Lane-Reisekorridors, den Singapur derzeit neben Deutschland auch mit China, Südkorea, Japan, Malaysia, Indonesien und Brunei unterhält.