Asiatisch, einmal ganz anders: Die koreanische Küche hat ihre ureigene Handschrift. Wir haben uns durchprobiert…
Text: Kai Böcking
Südkorea ist sogar für weitgereiste Geschäftsleute oft ein weißer Fleck auf ihrer Reiseroute. Das liegt vor allem daran, dass Korea kein klassisches Stopover-Ziel ist. Wer nach Seoul oder Busan fliegt, tut dies fürs Business oder als neugieriger Urlauber. Dabei ist südkoreanische Kapitale eine faszinierende, moderne und weltoffene Stadt – mit funktionierenden 5G-Netzen selbst in der U-Bahn, Bezahlen per App, und Menschen, die Besuchern aufgeschlossen und freundlich begegnen. Kulinarisch ist man dort im Paradies. Wer denkt, die asiatische Küche sei überall gleich, der irrt gewaltig: Korea hat eine ganz eigene kulinarische Handschrift und ein reiches Speisenangebot.
Viele große Airlines fliegen nach Seoul, aber nur eine stimmt mit ihrem kulinarischen Angebot derart punktgenau auf das Zielland ein wie Korean Air. Das Traditionsgericht Bibimbap, eine Art kulinarischer Gemischtwarenladen (Gemüse, Reis, Fleisch, Tofu, scharfe Chilipaste) wird an Bord sauber in seine Einzelteile zerlegt und zum Selbermischen serviert. In der Business Class stehen außerdem auch marinierte Krabben oder geschmorte Rippchen auf dem Speiseplan, serviert auf feinem, koreanischem Geschirr. Für ihre Bordverpflegung wurde die Airline bereits zwei Mal mit dem Mercury Award der International Flight Catering Association (IFCA) ausgezeichnet.
Ein kleiner Tipp und eine Warnung, bevor Sie sich in der koreanischen Hauptstadt in das Abenteuer Street-Food stürzen. Tipp: Bewaffnen Sie sich mit einer Übersetzungs-App für Ihr Telefon, z. B. Translator (gratis im App Store oder bei Google Play). Damit können Sie auf Deutsch fragen und die App übersetzt (fast) fehlerfrei ins Koreanische. Denn: So weltoffen Seoul auch ist, Englisch sprechen hier nicht alle. Und man möchte doch wissen, was man isst. Warnung: Es wird scharf gegessen in Korea und wer keinen Knoblauch mag, hat ein Problem. Außerdem muss man darauf gefasst sein, dass zur koreanischen Gastfreundschaft auch jede Menge alkoholische Getränke gehören. Dazu aber später mehr.
Der Kwangjang Market (kwangjangmarket.co.kr) ist ein unübersichtliches Gemisch aus Markthalle, Street-Food-Ständen und Restaurants. Dazwischen billige Kleidung, Kochgeschirr und Hochzeitsdeko aus getrocknetem Tintenfisch. Kein Witz. Also rein ins Getümmel und tief Luft holen: Koreaner essen gerne vergorene Lebensmittel. Garnelen, Krabben, alle Sorten von Gemüse werden hier gerne in ultrascharfer Chilipaste fermentiert. Es hat mich bei meinem ersten Besuch hier eine Menge Überwindung gekostet, die von den Händlern freundlich angebotenen Kostproben auch wirklich in den Mund zu stecken.