Vom Hotdog bis zur Auster: In der „Windy City“ kommen Foodies aller Couleurs auf ihre Kosten. BT-Chefredakteurin Sabine Galas ist vernarrt in Chicago, seine Menschen und den Blues, der den Rhythmus vorgibt in der Stadt am Lake Michigan…
Text: Sabine Galas
Chicago ist eine großartige Stadt, weltoffen und multikulturell – die Küche entsprechend bunt und vielfältig. Bei der Einreise nimmt mir der Immigration-Officer das Versprechen ab, unbedingt eine Pizza Chicago Style „mit dem dicksten Belag der Welt“ zu essen, außerdem einen der berühmten Hotdogs – mit Zwiebeln, grünem Relish, Senf, Gurken und Tomaten, eine, wie er sagt, Delikatesse, die man nur hier in dieser Qualität und Zusammenstellung bekomme. Ehrensache, dass ich beides probiere, schließlich bin ich da, um den „Taste of Chicago“ in seiner ganzen Bandbreite zu entdecken.Es gibt schlimmere Jobs – ich futtere mich durch vom heißen Würstchen bis zur pochierten Auster, auch gegrillte Rippchen stehen auf dem Speiseplan und natürlich Dim-Sums in Chinatown. Die Obamas waren gerade in Ferien, gerne hätte ich sie nach ihrem Lieblingsrestaurant gefragt…
Wie in jeder amerikanischen Großstadt gibt es Tausende Coffee-Shops in Chicago, von der Fast-Food- bis zur Edelvariante. Gutes Frühstück zu günstigen Preisen bekommt man in den Filialen der „Corner Bakery Cafés“ (Downtown an jeder Ecke) – vom kernigen Eiermit-Speck-Menü bis zum Buttermilch-Pfannkuchen mit Ahornsirup, auch der Kaffee ist sehr ordentlich (CornerBakeryCafe.com).
Eine tolle Frühstücks-Adresse im American-Diner-Stil ist „Miss Ricky’s“, im Erdgeschoss des Virgin Hotel (virginhotels.com/chicago/dine-and-drink/miss-rickys), wo neben den Klassikern auch Ausgefallenes auf den Teller kommt: eine „Power Punch Protein Bowl“ (19 Dollar) zum Beispiel, mit Rühreiern, Quinoa, schwarzen Bohnen, Spinat und Steak. Auch nicht schlecht: die „Chilaquiles“ (17 Dollar), mit Eiern, Tortilla Chips, Avocado, Rettich, scharfer Salsa und Sauerrahm. Achtung: Die Portionen sind riesig – wer hier einkehrt, spart sich das Mittagessen.
Im Geschäfts- und Businessviertel The Loop gibt es viele gute Restaurants, die sich für einen Business-Lunch eignen. Das „Cochon Volant“ ist so ein Restaurant. Die französische Brasserie & Bar der renommierten Chefs Roland Liccioni („Les Nomades“) und Matt Ayala („Gilt Bar“) atmet Pariser Flair mitten in Chicago. Hier gibt es Steak Frites, Schnecken oder Muscheln, Pain Chocolat, ausgesuchte Weine und kreative Cocktails – ideal, um Geschäfte erfolgreich abzuschließen (100 W Monroe St., cochonvolantchicago.com).
Freunde des Barbecues sind im „Blackwood BBQ“ richtig. Das Restaurant hat zahlreiche Filialen in Chicago, eine davon in der Michigan Avenue. Hier kommt erstklassiges Fleisch auf den Grill und in den Smoker, die Speisekarte ist übersichtlich und verzichtet auf Schnickschnack – eine reelle Sache in rustikalem Ambiente (blackwoodbbq.com).
Eine gute Adresse für den Business-Lunch ist auch das „Roka Akor“, ein mehrfach ausgezeichneter Japaner, der in sechs amerikanischen Städten vertreten ist und neben Sushi und Seafood auch hervorragende, auf Binchotan- Holzkohle gegrillte Steaks serviert. Beste Qualität zu angemessen hohen Preisen (rokaakor.com).