Zurück in die Ist-Zeit findet man in Dotonbori, Osakas grellbunter Fressmeile entlang des gleichnamigen Kanals, wo sich schnell mal das Gefühl der Reizüberflutung einstellt. Flimmernde Werbefilme auf Riesenbildschirmen, schreiende Lautsprecher, Spielhallen, Bars, Restaurants, Gerüche. Hier bekommen Foodies alles, was die schnelle japanische Küche hergibt – vom gegrillten Fleischspieß bis zur frittierten Krabbe. Auch das erste Running-Sushi-Lokal Japans („Mawaru Genrokuzushi“) eröffnete Ende der 1950er Jahre in Dotonbori. Markenzeichen: eine riesige Hand, die aus der Hauswand ragt.
Überhaupt das Essen: Osaka gilt als „Küche der Nation“, hier gibt es nicht nur großartiges Street-Food, sondern auch sage und schreibe 99 Sterne-Restaurants. Zu den renommiertesten gehört das „Shunsaiten Tsuchiya“ (zwei Michelin-Sterne), berühmt für seine Tempura-Gerichte (tempura-tsuchiya.com).
Das authentischste Sushi der Stadt offeriert laut Michelin-Guide das „Amano“ (ein Stern), ein bei Touristen eher unbekannter Spot, der üppige Portionen zu reellen Preisen serviert (1 Chome-6-4 Fukushima, Fukushima Ward, Osaka).
Zum Absacker empfiehlt sich unter anderem die „Adee Bar“ auf der 20. Etage des InterContinental – mit DJ und grandiosem Ausblick auf die neongrelle Stadt (icosaka.com). Letzteren genießt man auch im Osaka Marriott Miyako, das im 300 Meter hohen Wolkenkratzer Abeno Harukas untergebracht und für Schwindelfreie ein grandioses Erlebnis ist. Wer kein Zimmer in den oberen Etagen ergattert: Das Panorama-Restaurant befindet sich im 57. Stock (miyakohotels.ne.jp).
Neben dem Essen ist das Einkaufen Top-Thema der quirligen Hafenstadt, Shopping-Malls gibt es reichlich und in für Europäer ungewohnter Dimension. Hier bekommt man einfach alles und eindeutig preisgünstiger als in Tokio. Auch wer nichts braucht: Die Umeda Shopping Arcade ist ein Muss. Ein Bummel durch die unterirdische Einkaufswelt mit 1.200 Geschäften, Restaurants und Imbissbuden ist ein exotischer Ausflug, den man sich gönnen sollte, auch wenn die Zeit knapp ist.
Wer dann auf den Geschmack gekommen ist, kann nach Tenma in die Tenjinbashi-suji-Shoppingmeile weiterziehen, mit zwei Kilometern angeblich die längste Japans. Hier werden selbst Einkaufsmuffel schwach. Auch Cafés und Restaurants gibt es zuhauf, wer nach dem Essen noch Energie hat, kann gleich dableiben: Das Viertel um die Einkaufsmeile ist bekannt für sein pulsierendes Nachtleben.
Luxus ist was anderes, aber der Erlebniswert ist enorm: Das Hostel Wasabi Osaka Bed with Library ist eines der berühmt-berüchtigten japanischen Kapselhotels. Viel Platz hat man also nicht, ebenso wenig Privatsphäre, dafür aber Bücher bis unter die Decke – das Wasabi hat eine eigene Bibliothek mit über 5.000 Werken. Übernachtung ab circa 16 Euro, Schmökern inklusive. guesthousejp.com/en
Anreise: Nonstop ab Frankfurt und München fliegen ANA und Lufthansa, mit Zwischenstopp u. a. Finnair, Emirates oder Singapore Airlines
Vorwahl: +81-6
Währung: Japanischer Yen, 1 Euro = 125 Yen
Visa: Deutsche Staatsbürger und Bürger nahezu aller EU-Staaten benötigen für einen touristischen Aufenthalt oder eine Geschäftsreise bis zu 90 Tage kein Visum. Bei der lokalen Einwanderungsbehörde kann das Visum auf 180 Tage verlängert werden.
Dipl. Vertretung: Deutsches Generalkonsulat: Umeda Sky Building, Tower East, 35. Stock, 1-1-88-3501, Oyodonaka, Kita-ku, Osaka 531-6035, japan.diplo.de
Info: Japan National Tourism Organization JNTO, jnto.de und Osaka City, osaka-info.jp/en/