American Express Global Business Travel (GBT) setzt auf eine Erholung der Geschäftsreise und nennt in „Business Travel in 2022 and beyond“ die sich abzeichnenden Trends.
Obwohl sich wegen der Pandemie immer alles zu jeder Zeit ändern kann, wagt die B2B-Plattform für Geschäftsreisen Amex GBT eine Prognose und hat in einem White Paper die sich abzeichnenden Faktoren genannt, auf die sich die Branche einstellen muss:
Die klassischen Stereotype von Arbeit und Geschäftsreise haben sich durch die Pandemie genauso verändert wie die Beziehungen zwischen Unternehmen und Mitarbeitern. Wegen der verschwimmenden Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben werden Reise und Mobilität immer wichtiger. Arbeitsprozesse, Wohlbefinden, Unternehmenskultur und Mitarbeiterbindung haben nun auch Travel Manager zu interessieren. Folglich rückt das Arbeitsfeld von Reisemanagern Richtung „klassische“ Personalthemen und somit in die C-Suite, der Leitungsebene, wo die Titel mit dem „C“ sitzen.
Reisende müssen darauf vertrauen können, dass sie auf Geschäftsreisen bestmöglich informiert und gesichert sind. Travel Manager können ihnen durch Technik und Tools entsprechende Sicherheit durch einen hohen Informationsgrad geben, um Entscheidungen zu treffen, und zwar in jeder Phase des Trips – von der Planung bis zur Heimkehr. Dienstreisende müssen jederzeit Fragen stellen, Hilfe und Rat bekommen. Umgekehrt müssen auch die Kommentare, Bewertungen und Ideen der Business Traveller in das Travel Management einfließen, um Prozesse, Reiseprogramme und Richtlinien zu optimieren.
Der Druck auf die Unternehmen, sich zu umweltfreundlicher und klimaneutraler zu verhalten, wird sukzessive steigen. Ziel sind Netto-Null-Emissionen. Das erreicht man im Reisesektor am schnellsten über den CO2-Ausgleich, durch den bis zu 100 Prozent der Treibhausgas-Emissionen gemindert werden können. SAF (Sustainable Aviation Fuel, nachhaltiges Kerosin) ist mittelfristig die praxisnächste Möglichkeit, um eine Luftfahrt mit Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
Travel Management kann die DE&I-Strategie der Unternehmen (Diversity, Equity and Inclusion/Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion) unterstützen, in dem die Vielfalt durch die ganze Wertschöpfungskette fördert. Travel Manager nutzen die Reiserichtlinien, um alle Mitarbeiter zu unterstützen und zu zeigen, dass Inklusion ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur ist.
Travel Manager müssen sich weiterhin auf ausgedünnte Streckennetze einstellen. Der Mangel an Flugkapazitäten kann die Kosten in die Höhe treiben. Das bedeutet nicht nur ständige Marktbeobachtung, sondern vor allem längerfristige Planung. Damit Reisende die gewünschten Flüge bekommen, müssen sie sich früher (langfristiger festlegen!). Fluggesellschaften wiederum brauchen Informationen über die Reisepläne ihrer Firmenkunden, um die Nachfrage einzuschätzen und Flugpläne zu erarbeiten.
Amex GBT schätzt, dass sich 2022 die Hotellerie stärker erholen wird. Vor allem Urlauber konkurrieren nun mit Vielreisenden. Während die Raten 2022 flexibel bleiben werden, sollten sich Travel Manager für 2023 auf harte Verhandlungen einstellen, wenn sie ihre Budgets nicht sprengen wollen. Zusätzlich setzt der Mangel an Arbeitskräften die Bettenbranche unter Kostendruck.
Das Ziel, aus Mietwagen, ÖPNV und Bahn ein nahtloses Transportwesen zu schaffen, auf Neudeutsch auch Mobility-as-a-Service (MaaS) genannt, dass auch Geschäftsreisende nützen könnten, liegt noch in der Ferne.
Mehr zum White Paper von Amex GBT
(thy)
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