Die Pariser Flughäfen Orly und Charles de Gaulle haben eine ungewöhnliche Werbekampagne gestartet. Mit amüsanten Plakaten wollen sie die Aufmerksamkeit der Passagiere für unbeaufsichtigtes Gepäck schärfen.
Ein verlassener Rucksack hinter einem Mülleimer, ein vergessener Koffer an einer Säule – in ruhigeren Zeiten müsste sich niemand darum Sorgen machen. Doch herrenloses Gepäck ist auch immer eine potenzielle Gefahrenquelle. Deswegen fordern derzeit an den Pariser Airports bunte Plakate in vier Sprachen die Besucher auf, Taschen und Koffer nicht zu vergessen bzw. Gepäck ohne Besitzer zu melden.
Dem Betreiber der Flughäfen zufolge mussten bis einschließlich September dieses Jahres bereits über 1000mal die Sicherheitskräfte anrücken, um herrenloses Gepäck zu checken. Dadurch verzögerte sich bei über 400 Flügen der Start um 53 Minuten im Schnitt und verursachte den Airlines erhebliche Kosten. Denn je nach Fundort muss jedes Mal ein Teil oder gar der ganze Flughafen evakuiert werden.
60 Prozent des besitzerlosen Gepäcks wurde am Flughafen Charles de Gaulle gefunden, vor allem Air France-KLM war davon betroffen. Allein im August 2017 wurden 214 Taschen und Koffer von Fluggästen auf dem Airport zurückgelassen. Ein Grund, warum offenbar mehr Passagiere ihr Gepäck einfach stehenlassen, ist, dass die Airlines bei Übergewicht nicht mehr so kulant verfahren und Kunden sich die hohen Gebühren für Übergewicht sparen wollen.
(thy)