Verspätete bzw. gestrichene Flüge sind auch 2024 nicht weniger geworden. Fast acht von zehn Dienstreisenden haben Beeinträchtigungen erfahren – und das hatte unmittelbare Folgen im Job.
So waren 78 Prozent der Geschäftsreisenden während ihrer Trips im Jahr 2024 von Störungen unterwegs betroffen. Mehr als einer von vier (27 Prozent) Geschäftsreisenden in diesem Jahr erlebte Stornierungen, während über ein Fünftel (21 Prozent) aufgrund von Wetterereignissen und Transportstreiks beeinträchtigt waren. Für den Travel Disruption Report hat TravelPerk 4000 Business Traveller in Deutschland, Großbritannien, den USA und Spanien im September befragen lassen. Zusätzlich wurde weltweites Luftfahrt-Datenmaterial von TravelPerk analysiert. Im Juli zum Beispiel sorgte ein IT-Ausfall durch Crowdstrike für Schockwellen in der globalen Reisebranche und nur 57 Prozent der Flüge wurden pünktlich durchgeführt.
In Deutschland variierten die Resultate leicht. 23 Prozent der Befragten waren hier von Stornierungen und 20 Prozent von Störungen aufgrund von Wetterereignissen betroffen. Vor allem aber wurde viel gestreikt, das behinderte 29 Prozent der Vielflieger in diesem Jahr. 2023 waren es 21 Prozent. Verspätungen von mehr als einer Stunde hatten 49 Prozent und 37 Prozent verpassten ihre Anschlussflüge. 18 Prozent der deutschen Geschäftsreisenden hatten Probleme wegen Überbuchungen.
Jede Verspätung, Stornierung oder Überbuchung hat für die Betroffenen und ihre Arbeitgeber konkrete Auswirkungen. Von den Befragten gaben 41 Prozent an, dass sie aufgrund dieser Beeinträchtigungen ein persönliches Meeting mit einem Kunden verpasst haben oder verspätet waren (in Deutschland sogar 46 Prozent), und 40 Prozent mussten zusätzliche Kosten wie Hotelübernachtungen und Umbuchungsgebühren tragen – in Deutschland waren es 45 Prozent.
Um die Verspätungen auszugleichen und die versäumte Arbeit nachzuholen, musste mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Dienstreisenden Überstunden leisten. 85 Prozent gaben an, dass ihre Arbeitsproduktivität durch die Störungen auf ihrer Flugreise beeinträchtigt wurde (in Deutschland sogar 89 Prozent). Um möglichen Flugproblemen entgegenzuwirken, verlängern immer mehr Business Traveller (23 Prozent) ihre Reisen und übernachten, anstatt noch am selben Tag zurückzukehren – bei deutschen Reisenden waren es 22 Prozent.
An den Daten der TravelPerk-Studie lassen sich zugleich gut die regionalen Unterschiede der Märkte ablesen. Deutsche und britische Geschäftsreisende erlebten die höchsten Auswirkungen durch Transportstreiks (29 Prozent bzw. 27 Prozent), verglichen mit nur 9 Prozent in den USA. Währenddessen erlebten US-Reisende die meisten Stornierungen im untersuchten Zeitraum (zwischen März und September 2024 wurden 139 777 Flüge storniert) und die höchste Rate wetterbedingter Störungen mit 30 Prozent, deutlich über dem globalen Durchschnitt von 21 Prozent.
(thy)
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