Im Schnitt entgehen Dienstreisenden in Deutschland 1040 Euro, die ihnen nicht erstattet werden. Wie aus der SAP-Concur-Befragung von rund 8.000 Teilnehmern hervorgeht, liegt die Bundesrepublik damit im weltweiten Vergleich bei der Höhe des Geldverlusts auf dem dritten Platz. Auch was das Tempo der Reisekostenerstattung betrifft, sind deutsche Unternehmen mit 13 Tagen einen Tag langsamer als der globale Durchschnitt.
Lästige Reisekostenabrechnung
Neben des finanziellen Nachteils sowie der Reisekostenerstattung empfinden deutsche Geschäftsreisende die Reisekostenabrechnung per se als besonders lästig. 42 Prozent gegenüber 33 Prozent weltweit gaben an, dass dieser Teil des Trips am stressigsten ist. Nur die Kollegen aus Japan fanden den zu erledigenden Papierkram (56 Prozent) noch unangenehmer. Dennoch ziehen die meisten (86 Prozent) die Arbeit der Reisekostenabrechnung einem Zahnarztbesuch vor und sehen somit diese Pflicht wesentlich pragmatischer als der weltweite Schnitt, wo nur 76 Prozent lieber die Kosten des Trips auflisten, als sich ein Loch im Zahn füllen zu lassen.
Gemeinsam mit den Befragten jenseits der Grenzen sind über die Hälfte der Deutschen (53 Prozent) der Meinung, dass Sicherheit auf Reisen das wichtigste Thema für Firmen ist. Allerdings lassen sich Vielreisende der Bundesrepublik nicht leicht verängstigen. Nur 24 Prozent haben jemals einen Flug wegen des Flugzeugtyps gewechselt, während der globale Durchschnitt bei 36 Prozent liegt.
Deutsche Reisende sind nicht ängstlich
Auch was das Hotel betrifft, so haben nur 36 Prozent schon einmal die gebuchte Herberge gegen eine andere getauscht, weil sie sich unsicher fühlten. Im internationalen Schnitt hat dagegen jeder Zweite schon mal die Unterkunft aus diesen Gründen gewechselt. Apropos Sicherheit: Deutsche sind auf Dienstreisen bedeutend weniger mitteilsam als ihre Kollegen aus anderen Ländern. Nur 39 Prozent teilen zu ihrer eigenen Sicherheit anderen ihren Standort mit, global betrachtet sind es 58 Prozent, und nur 28 Prozent kommunizieren über Social Media – weltweit sind es 40 Prozent.
Bei der Nutzung von Buchungs-Tools legen 69 Prozent der Dienstreisenden vor allem Wert auf Komfort. Mehr Wahlmöglichkeiten und Informationen folgen mit Abstand. Zugleich spielt Markentreue kaum eine Rolle. Ebenfalls kaum Einfluss haben offenbar Treueprogramme. Auf die Frage, ob Bonuspunkte das wichtigste Merkmal einer App für Geschäftsreisen sein sollte, stimmten nur 18 Prozent zu.
(thy)
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