Text: Hannah Brendel/businesstraveller.com
Die Europäische Kommission hat Vorschläge zur Lockerung der Beschränkungen für nicht lebensnotwendige Reisen in die EU unterbreitet. Mit diesen Vorschlägen könnten vollständig geimpfte Reisende und solche aus Ländern mit einer „guten epidemiologischen Situation“ einreisen lassen.
Die Kommission schlug am Montag vor, „die Einreise in die EU aus nicht lebenswichtigen Gründen nicht nur für alle Personen zu erlauben, die aus Ländern mit einer guten epidemiologischen Situation kommen, sondern auch für alle Personen, die die letzte empfohlene Dosis eines in der EU zugelassenen Impfstoffs erhalten haben.“ Angefügt wurde, dass „die Mitgliedsstaaten dies auch auf Personen ausdehnen könnten, die mit einem Impfstoff geimpft wurden, der das WHO-Listing-Verfahren für den Notfall durchlaufen hat.“
Gegenwärtig sind nicht notwendige Reisen in die EU (unabhängig vom Impfstatus) nur aus sieben Ländern erlaubt. Diese Liste unterliegt einer Reihe von Kriterien, und Reisende aus diesen Ländern unterliegen weiterhin Test- und/oder Quarantäneanforderungen.
Nach den neuen Plänen empfiehlt die Kommission, die Kriterien zu ändern und den Schwellenwert in Bezug auf die Anzahl der Covid-19-Fälle anzuheben. Dies würde die Liste der Länder erweitern, aus denen alle Reisen erlaubt sind. Nach den Vorschlägen würde der Rat die Liste alle zwei Wochen überprüfen.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen twitterte am Montag:
Time to revive ?? tourism industry & for cross-border friendships to rekindle – safely.
We propose to welcome again vaccinated visitors & those from countries with a good health situation.
But if variants emerge we have to act fast: we propose an EU emergency brake mechanism.
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) May 3, 2021
Die Kommission erklärt, dass Reisende ihren Impfstatus nachweisen können, sobald der digitale grüne Pass der EU in Betrieb genommen wird. Flughäfen und Fluggesellschaften haben gefordert, dass das Zertifikat „bis spätestens Ende Juni“ ausgestellt wird. Bis dahin könnten die Länder Zertifikate aus Nicht-EU-Ländern akzeptieren, „basierend auf nationalem Recht, unter Berücksichtigung der Fähigkeit, die Authentizität, Gültigkeit und Integrität des Zertifikats zu überprüfen und ob es alle relevanten Daten enthält“.
Um einen sprunghaften Anstieg der Fälle zu verhindern, schlägt die Kommission außerdem die Einführung eines neuen „Notbremse“-Mechanismus vor, der es den Ländern erlaubt, vorübergehend alle Reisen aus Ländern mit einer sich verschlechternden Gesundheitssituation einzuschränken, „insbesondere wenn eine besorgniserregende oder interessante Variante entdeckt wird“. Außerdem gäbe es Ausnahmen für bestimmte Berufsgruppen, und solche Reisende würden Tests und Quarantänemaßnahmen unterworfen, auch wenn sie geimpft sind. Dies würde alle zwei Wochen überprüft werden.
Die Vorschläge gelten für alle EU-Mitgliedsstaaten (außer Irland) sowie für Island, Norwegen, Liechtenstein und die Schweiz. Der Rat will die Maßnahmen diese Woche diskutieren, wobei die Vorschläge der Zustimmung der 27 EU-Mitgliedsstaaten bedürfen.
In der Zwischenzeit hat Frankreich mit der Erprobung eines digitalen Coronavirus-Reisezertifikats auf Flügen nach Korsika begonnen, während die britische Regierung bestätigt hat, dass die NHS-App von England als Impfpass für Reisen ins Ausland verwendet werden wird.
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