Die neue Boeing 737 MAX ist ein Verkaufshit, weil sie effizienter und weiter fliegt sowie mehr Passagiere fassen kann. Aber von dieser Sparsamkeit sind auch die Toiletten betroffen.
Der US-Flugzeugbauer aus Seattle hat sein beliebtes Modell B737, das vor 50 Jahren erstmals abhob, für die Billig-Airlines rekonzipiert. Jetzt verbraucht der Jet nach Herstellerangaben 14 Prozent weniger Sprit, hat eine Reichweite von rund 6000 Kilometern und kann mehr Fluggäste transportieren. Trotz eines stolzen Verkaufspreises von 110 Millionen US-Dollar pro Flieger gibt es bereits über 4000 Bestellungen.
Doch so viel Sparsamkeit fordert ihren Tribut. Fluggäste beklagen sich über die engeren Flugsitze. Bei American Airlines sind sie beispielsweise in der Economy Class von 31 auf 30 Inches geschrumpft.
Aber nicht nur Passagiere kritisieren den Spar-Jet. Wie das US-Wirtschaftsmagazin Forbes schreibt, haben sich jetzt auch Crew-Mitarbeiter bei ihrem Vorgesetzen, CEO Doug Parker, über die viel zu kleinen Toiletten beklagt. So seien die Waschbecken so winzig, dass man sich immer nur eine Hand waschen könne und das Wasser ständige herausspritze. Zwar wurde das Wasserproblem inzwischen behoben, indem der Wasserdruck reduziert wurde, aber damit sind die Probleme noch nicht aus der Welt. Wenn beide Toilettentüren sich gleichzeitig öffnen, dann ist der Crew der Weg zur Bordküche versperrt.
Auch Passagiere stören sich zunehmend an den engen WCs. Einige berichten Forbes zufolge, dass sie sich eingeklemmt fühlten, weil ihr Rumpf die Kabinenwände berührte. Crew-Mitglieder befürchten zudem, dass Kleinkinder zunehmend auf Flugsitzen gewindelt werden würden, weil die Toiletten dafür zu eng seien.
Wer sich nun fragt, warum ausgerechnet die stillen Örtchen der B737 MAX so klein ausgefallen sind, sollte wissen: Die Mini-Klos machen Platz für zwölf weitere Sitze im Flugzeug.
(thy)