Nach einer sechsmonatigen Pause hat die österreichische ÖBB am Pfingstmontag ihren Nightjet wieder auf die Schiene gebracht. Bei der Wiederaufnahme der „Nightjet“ startet auch eine ganz neue Verbindung: Österreich – Amsterdam.
Die Strecke hätte eigentlich bereits im Dezember 2020 Premiere feiern sollen, wurde aufgrund der Pandemie aber verschoben.
Der Nightjet nach Utrecht und Amsterdam wird täglich ab Innsbruck über Kufstein, Rosenheim, München, Augsburg und ab Wien über Linz, Wels, Passau und Regensburg angeboten. In Nürnberg werden die Wagen verbunden und gleichzeitig je ein Zugteil abgekoppelt und nach Hamburg geleitet. Dreimal pro Woche fährt ein Kurswagen nach Brüssel, der ebenfalls unterwegs abgekoppelt wird.
Die Zeiten sind wie folgt:
Ab Wien 20:13, an Amsterdam 10:14 (am nächsten Tag). Fahrzeit: 14 Stunden, eine Minute.
Ab Amsterdam 19:02, an Wien 09:19 (am nächsten Tag). Fahrzeit: 14 Stunden, 17 Minuten.
Im Vergleich mit dem Flugzeug sind diese Reisedauern nicht wirklich konkurrenzfähig. Aber man muss auch berücksichtigen, dass der Zug mehrere Zwischenstopps auf der Strecke macht, um nicht nur den Punkt-zu-Punkt-Markt zu bedienen. Beim Klimaschutz sieht sich die ÖBB jedenfalls ganz vorn: Ein einziger Nachtzug von Wien nach Amsterdam spart im Vergleich zu einem Flugzeug fast 100.000 kg CO2-Emmissionen ein“, unterstreicht ÖBB CEO Andreas Matthä.
Ein privates Abteil buchen
Der Nightjet ist sowohl auf Geschäftsreisende als auch auf Urlauber ausgerichtet, die beispielsweise von den Niederlanden nach Tirol wollen. Wer ein Schlafabteil bucht, der bekommt das Frühstück serviert – ein Leistungsunterschied zum Konkurrenten SNCF, der auch ohne speziellen Schlafwagen auf der Strecke Paris-Nizza Liegeplätze anbietet. In den ÖBB Nightjets können bis auf weiteres Einzelplätze im Sitzwagen, Liegewagen mit vier Abteilen oder im Schlafwagen gebucht werden. Wer mehr Privatsphäre wünscht, kann in allen drei Kategorien auch ein eigenes Privatabteil buchen – z.B. mit der Familie oder Kolleg:innen.
Ab Dezember auch nach Paris
Zu den klassischen Nachtzug-Zielen der ÖBB wie Venedig, Rom, Mailand, Zürich, Hamburg, Berlin undr Warschau soll ab Dezember dieses Jahres mit dem Fahrplanwechsel auch ein Nachtzug nach Paris und Straßburg dazukommen.
(hwr)
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