Dem First-Class-Sitz „Swiss Senses“ gilt der ganze Stolz der Schweizer Airline im Rahmen der Rundumerneuerung der Langstreckenflotte. Doch jetzt stellt sich heraus, dass der Sessel zu übergewichtig geraten ist.
Bei der Vorstellung im Frühjahr 2023 schwärmte die Lufthansa-Tochter Swiss von ihrem neuen Sitz in der Ersten Klasse. Es war die Rede von einem „völlig neuen Reiseerlebnis“. Bei dem Thron mit dem vielversprechenden Namen „Swiss Senses“ handelt es sich um ein Raumwunder, in dem der Gast abgeschirmt und ungestört sitzen oder liegen kann. Das Sitzmöbel mit Sichtschutz hat Sitzheizung und sogar eine verschließbare Schiebetür. Jetzt wurde das gute Stück geliefert und es stellt sich heraus, dass es zu schwer ist und den Schwerpunkt des Flugzeugs verschiebt. Interne Kreise sprechen von einem Übergewicht von rund 1,5 Tonnen. Da kann auch nicht der Umstand helfen, dass in der Economy Class das Gestühl im Vergleich zu den besseren Klassen immer leichter wird.
Um die Misere zu lösen, wird nun überlegt, mit Bleiplatten alles wieder ins Lot zu bringen. Das würde bedeuten, die 1,5 Tonnen Übergewicht müssten mit entsprechendem Gegengewicht ausbalanciert werden. Möglich, aber teuer wegen des höheren Spritverbrauchs, und auch nicht gerade klimaschonend. Betroffen sind die Maschinen des Typs Airbus A333. Das Schweizer Verlagsunternehmen CH Media hat in seinen Zeitungen zuerst darüber berichtet. Die Frage, wie so eine Fehlkalkulation zustande kommt, begründet die Schweizer Airline, dass bei der Order der Sitze erst einmal nur ein Schätzgewicht vorgelegen habe. Erst nach dem Einbau konnte das genaue Gewicht ermittelt werden. Die Zeitungen von CH Media schreiben von einem Insider, der mangelnde Kommunikation der Lufthansa Group sowie die Komplexität der internen Abläufe als Grund für die Fehlkalkulation nennt.
(thy)
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