Münchens Airport verteidigt erneut den ersten Platz im alljährlichen Sicherheitscheck der Pilotenvereinigung Cockpit (VC). Das ist insofern bemerkenswert, weil erstmals auch die Schweizer Flughäfen bei diesem Ranking mitgemacht haben.
Platz eins belegt auch in diesem Jahr wieder der Flughafen München, der durch seine hervorragende Ausstattung punktet. Knapp dahinter liegt Leipzig auf Platz zwei, wo im Gegensatz zu München nicht auf allen Bahnen ein Instrumentenlandesystem mit Entfernungsmessung (ILS-DME) verbaut ist. Neu auf Platz drei landet auf Anhieb der Flughafen Zürich, weil er konsequent Stopbars rund um die Uhr nutzt. In der Schweiz wurde der Flughafencheck von Basel, Genf und Zürich von der ansässigen Pilotenvereinigung Aeropers durchgeführt.
1 | München |
2 | Leipzig |
3 | Zürich |
4 | Stuttgart |
5 | Köln |
6 | Bremen |
7 | Kassel |
8 | Karlsruhe |
9 | Münster/Osnabrück |
10 | Dresden |
Der Schwerpunkt des diesjährigen Sicherheitschecks lag auf dem Thema Runway Incursions und der Ausstattung der kleineren Flughäfen. Eine Runway Incursion beschreibt die unerlaubte Anwesenheit von einem oder mehreren Fahr- oder Flugzeugen im Sicherheitsbereich einer Start- bzw. Landbahn (Runway).
Die US-Luftfahrtbehörde FAA meldet für das Jahr 2023 insgesamt 1756 Runway Incursions. Das sind fast fünf pro Tag. Es ist schwierig, präzise Zahlen für Europa oder Deutschland zu finden, aber in Anbetracht der Verkehrszahlen und anhand der Berichte von Flughäfen liegt die Zahl der Runway Incursions bei schätzungsweise zwei pro Woche. Mit zunehmenden Verkehrszahlen wird die Zahl dieser gefährlichen Vorkommnisse steigen.
Weltweit führen Runway Incursions zu fünf Prozent der Unfälle im Luftverkehr und machen ein Drittel der tödlichen Unfälle aus. Im Durchschnitt kommt es zu ein bis zwei Todesopfer pro Unfall. Der letzte dramatische Unfall dieser Art geschah Anfang des Jahres, als auf dem Airport Tokio Haneda ein Airbus A350-900 der Japan Airlines und eine kleine Maschine des Typs De Havilland Canada Dash 8-Q300 mit sechs Insassen auf dem Rollfeld kollidierten. Bis auf eine Person kamen alle Passagiere der Dash 8 ums Leben.
Die Vereinigung Cockpit empfiehlt daher seit Jahren die Nutzung von Stopbars. Dabei handelt es sich um rote Lichterketten an den Rollwegen, die auf eine Runway führen, und die dabei helfen können Unfälle zu vermeiden.
(thy)
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