Die britische Regierung hat durch neue Sanktionsauflagen verhindert, dass Aeroflot und Co. ihre derzeit ruhenden Flugslots zu Höchstpreisen verkaufen. Die Zeitfenster für Starts und Landungen sind Millionen wert.
Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar hat Großbritannien wie die gesamte EU ihren Luftraum für russische Airlines geschlossen. Das bedeutet sämtliche Airport-Slots, für die Aeroflot, Ural Airlines sowie Rossiya Airlines Rechte im Vereinigten Königreich haben, liegen auf Eis. Darunter zählen beispielsweise alleine 70 hochbegehrte Aeroflot-Slots in London-Heathrow. Und das ist ein Schatz, denn anders als in der EU dürfen die Slots frei verkauft werden.
Einer Pressemitteilung der britischen Regierung zufolge dürften die russischen Slots an britischen Flughäfen einen Wert von rund 50 Millionen Pfund (59 Mio. Euro) haben. „Solange Putin seinen barbarischen Angriff auf die Ukraine fortsetzt, haben wir die russische Wirtschaft im Visier“, erklärte die britischen Außenministerin Luz Truss, „heute stellen wir sicher, dass sie die lukrativen Airport-Slots nicht zu Geld machen kann.“
Wie begehrt in Großbritannien Landrechte sind, belegen Laut Branchenportal Aerotelegraph.com auch die Preise, die andere Fluggesellschaften bereit waren zu bezahlen. So ließ sich Wizz Air im vergangenen Dezember 15 Slot-Paare in London-Gatwick geschätzt bis zu 43 Millionen Euro kosten. Und Air New Zealand vergoldete im Pandemiejahr 2020 die Aufgabe seiner Heathrow-Flüge zu 25 Millionen Euro.
(thy)
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