Zahlreiche Airlines haben in Zeiten von Corona das „Social Distancing“ in ihren Flugzeugen eingeführt, um den Kontakt zwischen Passagieren und Kabinenpersonal auf ein Minimum zu reduzieren und damit das potenzielle Ansteckungsrisiko abzusenken. Das bedeutet zum Beispiel den Mittelsitz freizulassen und den Kabinenservice herunterzufahren.
Diese Airlines praktizieren „Social Distancing“ an Bord:
Die US-amerikanische Billig-Airline empfiehlt Kunden, den Mittelsitz nicht zu buchen, es sei denn, es handele sich um Familien, die zusammensitzen wollen.
CEO Doug Parker bestätigte in einem aktuellen Webcast, dass American Airlines 50 Prozent aller Standard-Mittelsitze an Bord blocke.
Delta blockt die Mittelsitze auf allen Flügen in der Economy, in Delta Comfort + und Delta Premium Select bis Ende Juni 2020. Außerdem prüft die Airline „alle verfügbaren Upgrades“ am Gate und lässt beim Boarding jeweils nacheinander Passagiere einer Reihe an Bord.
Die Airline hat ihre Flotte aktuell am Boden, will jedoch – bei einem Neustart – den Mittelsitz freilassen, kündigt CEO Johan Lundgren an: „Wir wollen zunächst mit eingeschränkten Passagierzahlen fliegen, so dass wir die Möglichkeit haben, den Mittelsitz freizulassen, was sich unser Passagiere sicherlich auch wünschen werden“. Außerdem sollen neue Desinfektionsmaßnahmen eingeführt werden.
Die Airline Emirates hat „Social Distancing“ auf seinen Flügen eingeführt: Die Sitze werden vorab zugewisen, so dass freie Sitze zwischen Individualreisenden oder Familiengruppen platziert werden, um den Abstandsregelungen gerecht zu werden.
Lufthansa und Eurowings haben temporäre Regelungen eingeführt, um den physischen Abstand zwischen Fluggästen während ihrer Reise zu gewährleisten. Auf allen Flügen von und nach Deutschland wird der Nachbarsitz an Bord in der Economy Class und Premium Economy Class geblockt und bleibt frei. Dies gilt auch für innerdeutsche Flüge und für Flüge im Intrahubverkehr (ZRH-FRA).
Zudem werden alle Lufthansa und Eurowings Flüge auf innerdeutschen Flughäfen nur noch an Gebäudepositionen positioniert, wo immer dies aufgrund der vorhandenen Flughafeninfrastruktur und der behördlichen Regelungen möglich ist. So sollen Busfahrten der Fluggäste vermieden werden. Wo dies nicht kurzfristig möglich ist, werden doppelt so viele Busse eingesetzt wie üblich.
Weitere Maßnahmen an den Stationen in Deutschland sind unter anderem Abstandshinweise in der Halle und an den Gates, Monitoreinspielungen, Plexiglasscheiben an Check-in Schaltern und Gates, nur noch Selbstauflegen der Bordkarte beim Boarding, neue Aussteigeprozesse nach der Landungm Deboarding erst ab 15 Minuten nach “On-Blocks” und in Gruppen.
An Bord werden die Touchpoints zwischen Kabinenpersonal und Passagiere unter anderem reduziert durch den Entfall von Bordverkauf, Getränkeservice, à la Carte Dining usw.
KLM verlautbarte, sie hätte „klare Social-Distancing-Maßnahmen eingeführt, in Schiphol und allen unseren internationalen Flughäfen sowie – wo immer möglich – auch während unserer Flüge“. So gäbe es feste Sitzordnungen an Bord.
Qatar Airways empfiehlt Social-Distancing-Maßnahmen immer und überall, wo es möglich sei, besonders auf Flügen mit geringer Auslastung. Abstandsregelungen gebe es außerdem während des Check-ins, um sicherzustellen, dass Passagiere weit entfernt voneinander sitzen.
Passagiere der insolventen Virgin Australia auf Inlandsflügen werden gemäß einer unlängst eingeführten Sicherheitsmaßnahme immer neben einen freien Sitzplatz gesetzt. Die neue Policy inkludiert außerdem einen heruntergefahrenen Bordservice, statt Menüs gebe es einen kostenlosen Snack und Gratis-Wasser für alle Passagiere.
Wizz-Air-Chef Jozsef Varadi kündigte gegen der Nachrichtenagentur Reuters an, dass die Airline ein Drittel seiner Flugzeuge neu aufteilen wolle: „Aus einem 180-Sitzer wird dann ein 120-Sitzer“.