Das Branchenportal Eturbonews meldet, dass kurz vor dem Abflug nach Deutschland die Crew der Lufthansa erfährt, dass nicht alle Getränke verfügbar sind. Grund: pandemiebedingte Lieferprobleme, die bei näherem Hinsehen nicht sein müssten.
Pannen haben die Eigenschaft, Defizite oder Interna an den Tag zu bringen. So meldete Eturbonews, dass der Lufthansa-Caterer LSG Sky Chef San Francisco am 5. Juni die Crew kurz vor einem Flug in die Bundesrepublik darüber informierte, dass diverse Getränkesorten, darunter Erdinger Weißbier, Champagner, aber auch Cola und Kaffeesahne „out of stock“ seien. So weit, so verständlich. Es ist eben alles nicht auf Lager. „Sorry for the inconvenience.“
Unverständlich wird die Angelegenheit jedoch durch die Tatsache, dass in Zeiten von Klimaerwärmung und eben großen Problemen mit den Lieferketten LSG Catering immer noch zahlreiche Produkte nur aus Deutschland kauft. Mag das noch für Schampus und Bier nach bayerischem Reinheitsgebot nachvollziehbar sein, stellt sich die Frage, warum auch Cola, Wasser und andere Getränke aus Deutschland Tausende von Kilometern nach Amerika transportiert werden müssen?
Wobei andere Airlines genauso verfahren. American und United Airlines lassen sich Wasser aus den Vereinigten Staaten nach Frankfurt liefern, um es dann auf den Flügen in die USA auszuschenken. United bezieht zudem zum Beispiel sein Brot in Europa nur aus einer Quelle. Das bedeutet, dass alles, was gebacken ist, tiefgefroren und dann an die Flughäfen ausgeliefert werden wird, anstatt es frisch von lokalen Versorgern zu kaufen.
Es ist vermutlich keine Spekulation, wenn man davon ausgeht, dass sich diese Art des Einkaufs für die Fluglinien rechnet. Erturbonews zufolge verfährt auch die Lufthansa nach diesem Prinzip. So bekommt die Airline gegenwärtig ihr gesamtes Wasser aus Dänemark und lässt ist weltweit verteilen.
(thy)
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