Die Sicherheitslage hat sich in 77 Ländern verschlechtert. Vor allem der Nahe Osten ist zum Pulverfass geworden. Hinzukommt der Ukraine-Krieg sowie Staaten, wo sich die Lage unerwartet verändert hat.
Das Tempo, mit dem sich die Risikolage in Regionen wie dem Nahen Osten erhöht hat, ist schwindelerregend. Israel, das Westjordanland sowie Gaza, Libanon und Iran (und jüngst Syrien) zählen der Risk Map zufolge allesamt zu den als äußerst gefährlich eingestuften Gebieten. Auch Burkina Faso, Libyen und Myanmar stehen inzwischen auf der Liste der gefährlichsten Länder. Somalia, Syrien, Sudan, Jemen und nicht zuletzt die Ukraine gelten bereits seit mehreren Jahren als Hochrisikogebiete. Ein weiteres Land, in dem sich die Sicherheitslage im Laufe des Jahres dramatisch verschlechterte, ist Neukaledonien.
Europa, das historisch als ein Hort der Stabilität galt, ist erhöhten Gefahren ausgesetzt. Länder wie Frankreich, Spanien, Schweden und das Vereinigte Königreich wurden deshalb in die Kategorie „mittleres Risiko“ degradiert, während Italien, die Niederlande und Polen ebenfalls erhöhte Risiken verzeichnen. Als Gründe dafür nennen die Sicherheitsexperten von Riskline zunehmende politische Unruhen, öffentliche Demonstrationen und Umweltprobleme wie Stürme und Überschwemmungen.
Die einst als sehr sicher eingestuften Malediven werden gleich von zwei Problemen bedroht. Die wachsende politische Instabilität im Land, verbunden mit einer Zunahme sozialer Spannungen und religiösem Extremismus sorgen für Unruhe. Verschärft wird die Krise zugleich durch die Folgen des Klimawandels, die zu Überschwemmungen und Küstenerosion führen. Auf der Risikokarte wird das Inselparadies deshalb als „mittleres Risiko“ eingestuft.
Doch nicht nur politische Unruhen und Kriege gefährden Reisende in Risikostaaten. Auch die Infrastruktur der medizinischen Versorgung kann, wenn sie gänzlich fehlt, zum Hochrisiko werden. Besonders schlecht ist die Gesundheitsversorgung in Ländern wie Afghanistan, Bangladesch, Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, Haiti, Myanmar, Südsudan, Sudan, Venezuela und Jemen. Die medizinischen Einrichtungen sind hier unzureichend und der Zugang zu Grundmedikamenten und Notfallversorgung ist stark eingeschränkt. Krankheiten, die in anderen Teilen der Welt gut behandelbar wären, können hier zu einer Lebensbedrohung werden.
Es gibt aber auch gute Nachrichten. In vielen europäischen Ländern werden die Risiken des Reisens noch immer als äußerst gering eingestuft. Deutschland, die Schweiz, Luxemburg, Belgien, Finnland, Island und Norwegen führen die Liste der besonders sicheren Reiseländer an. Außerhalb Europas gelten Kanada, Australien, Neuseeland, Singapur und Japan als risikofreie Reiseziele. Die sichersten Städte auf der Welt heißen Bern, gefolgt von Doha, Melbourne, Montreal, Maskat, Ottawa und der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
Und noch ein Lichtblick: In einigen Staaten hat sich die Sicherheitslage sogar verbessert. So haben Argentinien, Armenien, Bosnien-Herzegowina, China, Marokko und Kuba alle die zweitniedrigste Risikostufe „moderat“ erreicht.
(thy)
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