Auf der Suche nach Alternativen in Zeiten von Klimawandel und Flugscham bieten sich Nachtzüge an, um weite Strecken zurückzulegen. Allerdings stellt sich die Frage, ob sie sich für Dienstreisende wirklich lohnen.
Derzeit genießt die Deutsche Bahn (DB) nicht den besten Ruf. Um sie zu privatisieren, wurde sie systematisch kaputt gespart. Ende 2016 zum Beispiel stellte sie alle Schlafwagenverbindungen ein. Zu aufwendig und unrentabel. Diesen Entschluss dürfte die DB inzwischen bereuen.
Das Nachtzuggeschäft der DB übernahm die Österreichische Bundesbahn (ÖBB), und die freut sich jetzt über eine ständig steigende Nachfrage. Das Investment in Züge und Strecken hat sich gelohnt. Unter dem Namen Nightjet ist sie mittlerweile zu Europas größtem Anbieter von Nachtzügen avanciert. Grund genug, Strecken wie ganz neu Wien- Brüssel aufzulegen.
Alle Nachtzuglinien in der Bundesrepublik als PDF im Überlick
Die Bahn ist umweltfreundlich und verursacht laut ÖBB 30-mal weniger CO2 als ein Flugzeug
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Die Anreise über Nacht im eigenen Schlafwagenabteil garantiert, dass man ausgeschlafen am Ziel ankommt
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Die Nachtzüge halten direkt in der Stadt, Anreise vom Airport entfällt
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Nachtzug kann je nach Terminlänge die Buchung eines Hotels ersetzen
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Bei Gruppenbuchungen ist der Nachtzug preislich interessant
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Mit den Billigtarifen mancher Airlines können Nachtzüge selten konkurrieren
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Wer kein Einzelabteil bucht, hat wenig Privatheit
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Zeitfaktor I: Flüge verkürzen Dienstreisen, viele möchten abends wieder Zuhause sein
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Zeitfaktor II: Laut einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 17.10.2018, Az. 5 AZR 553/17, ist Reisezeit gleich Arbeitszeit und muss dementsprechend vergütet werden. Zwölf Stunden von Düsseldorf nach Wien kommen folglich einer Firma teuer zu stehen.
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Fazit: Nachtzüge bleiben vorerst ein Transportmittel für Privatreisende. Vor allem das Urteil des Bundesarbeitsgerichts über die Vergütung von Reisezeit motiviert jedes Unternehmen derzeit, das Flugzeug der Bahn vorzuziehen.
(thy)
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