Mit Qantas und Air New Zealand trauen sich die ersten Airlines, auch Passagiere in die Pflicht zu nehmen und auf Corona-Impfungen zu bestehen. Es werden vermutlich nicht die letzten sein.
Bereits Ende 2020 dachte Qantas über eine Impfpflicht auf internationalen Flügen laut nach. Inzwischen ist fast ein Jahr vergangen, und die Pläne der australischen Airline haben sich konkretisiert. Das Land, das sich wegen einer strikten No-Covid-Strategie bis dato fast ganz vom Rest der Welt abgeschottet hatte, ist dabei sich wieder langsam zu öffnen.
Geplant ist dem Nachrichtenportal www.news.com.au zufolge, dass die Airline ab Mitte Dezember wieder den internationalen Flugverkehr nach Japan, Singapur, USA und Großbritannien aufnimmt. Während die Crews dem Impfzwang bis 15. November nachgekommen sein müssen, verlangt Qantas das Gleiche von den Kunden etwas später. Ab genau wann Fluggäste ein Impfzertifikat vorzeigen müssen, ist noch nicht bekannt. Aber gerechnet wird mit einem Zeitpunkt um Weihnachten, „dann“, so Qantas-CEO Alan Joyce, „werden wir die Richtlinie haben, dass wir nur noch geimpfte Passagiere befördern“.
Einen konkreten Stichtag hat dagegen schon Air New Zealand (ANZ), das ebenfalls wie der große Nachbar Down Under eine Null-Covid-Strategie verfolgte, für alle internationalen Strecken festgesetzt: Ab ersten Februar 2022 kommen nur noch vollständig immunisierte Passagiere an Bord. ANZ-Chef Greg Foran begründet die Entscheidung so: „Corona-Impfungen sind die neue Realität im internationalen Reisegeschäft. Viele Ziele, die wir Kiwis besuchen wollen, sind für ungeimpfte Personen geschlossen.“
Vorerst gilt die neue Impfvorschrift für alle, die über 18 Jahre alt sind und von Aotearoa (Auckland Airport) entweder ab- oder einfliegen. Kunden, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, müssen entsprechende Dokumente vorlegen.
Auch in den Vereinigten Staaten gibt es Bemühungen, nicht nur Airline-Mitarbeiter zu Impfungen zu verpflichten, sondern auch Flugreisende innerhalb der eigenen Grenzen zu mehr Impfdisziplin und Rücksicht aufzufordern. Ausländer dürfen sowieso nur geimpft frühestens ab November wieder einreisen.
So wurde bereits im September mit dem „U.S. Air Travel Public Safety Act“ dem Senat ein Gesetz vorgelegt, dass eine Art fürs ganze Land geltende 3G-Regel für Binnenflüge einführen würde, die nicht nur konsequent einheitliches Testen einschließt, sondern vor allem Impfungen fordert. Abgestimmt über das Gesetz wurde allerdings noch nicht.
(thy)
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