Verspätung über Verspätungen – der Luftverkehr kämpft derzeit mit erheblichen Problemen. Um diese langfristig zu lösen, trafen sich am vergangenen Freitag Vertreter aus Wirtschaft und Politik zum Luftfahrt-Gipfel in Hamburg. Beschlossen wurde ein 25 Punkte umfassendes Maßnahmenpaket.
Das Fazit des ersten Halbjahres zeichnet laut Luftfahrtverband IATA eine böse Bilanz für den europäischen Luftverkehr: 47.000 Verspätungsminuten täglich, und damit 133 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Gründe sind vielfältig: Streiks (Beispiel Ryanair), Sicherheitspannen (Beispiel Flughafen München), fehlendes Personal (Beispiel Sicherheitskontrollen).
Lösungen müssen her, deshalb trafen sich Verantwortliche aus Politik und Wirtschaft – unter anderem Verkehrsminister Andreas Scheuer und Lufthansa-Chef Carsten Spohr – am vergangenen Freitag zum Luftfahrt-Gipfel. Erarbeitet wurde ein 25-Punkte-Plan, mit diversen Aufgaben für Bund und Länder, die Flugsicherung, Flughäfen und Airlines.
So sollen beispielsweise die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen optimiert und aufgestockt werden – und zwar räumlich wie auch personell – um lange Schlangen und Wartezeiten zu reduzieren, sowie die „Zuführung der Fluggäste zu allen Kontrollstellen“ zu verbessern.
Außerdem sollen mehr Fluglotsten ausgebildet und niedrigere Flughöhen genutzt werden. Die Airlines versprechen, besser über Verspätungen zu informieren, die Flugpläne weniger straff zu organisieren und die Maschinen vorausschauender zu warten. Das Beschwerdemanagement soll insgesamt transparenter gestaltet werden. Die Lufthansa möchte sogar 600 neue Mitarbeiter einstellen.
Ein Folgetreffen ist für den März 2019 vor Beginn des Sommerflugplans avisiert. Der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) kritisiert den Maßnahmenkatalog als „überraschend unkonkret“.