Wie angekündigt hebt am 24. Juli die neue Airline Eurowings Discover ab. Lufthansas Billigableger will damit vor allem den Ferienfliegern Kunden abjagen.
Vor rund zwei Jahren wurde Lufthansas jüngste Tochter ersonnen. Damals – die Pandemie war noch Monate weit weg – wurde bereits unter dem Projektnamen „Ocean“ die Idee vom Billigflieger, der in erster Linie populäre Fernziele ansteuert, ersonnen. Die Wachstumsprognosen im Tourismussektor waren schließlich fantastisch.
Derzeit – Covid-19 hat die Welt immer noch im Griff – erweist sich die Gründung der neuen Airline zwar als riskant, aber man hat auf das richtige Kundensegment gesetzt, denn in der Reisebranche sind es vorerst Touristen, die derzeit die Luftfahrt treiben, weniger Geschäftsreisende.
Unter dem Iata-Code 4Y wird Eurowings Discover am 24. Juli den Erstflug von Frankfurt nach Mombasa und Sansibar absolvieren. Neben Mombasa/Sansibar werden ab August auch Punta Cana und Windhuk angesteuert. Im Oktober fliegt Eurowings Discover nach Las Vegas und Mauritius. Im Winter 2021 kommen die Fernziele Bridgetown, Montego Bay und Varadero sowie die Mittelstrecken Kanaren, Ägypten und Marokko hinzu.
Die Flotte der Lufthansa-Tochter wird in diesem Jahr insgesamt aus maximal elf Flugzeugen bestehen und bis Mitte nächsten Jahres auf 21 Flugzeuge wachsen. Alle Flugzeuge stammen aus dem Flottenpool der Lufthansa Group. Dem Branchenportal aerotelegraph zufolge hat der Airbus A330 in der Business Class 22 Sitze, in der Premium Class 17 und in der Economy Class 231 Sitze.
Der eigentliche Unterschied zur alten Eurowings ist aber, dass ab sofort Eurowings Discover von den beiden Drehkreuzen der Lufthansa Frankfurt und München in direkter Konkurrenz zu Condor abhebt und nicht mehr von den weniger frequentierten Verkehrsflughäfen. Im Verbund und in Kombination mit den anderen LH-Töchtern Austrian Airlines und Swiss und deren Heimatflughäfen Wien und Zürich ergeben sich so vielfältige Möglichkeiten, sich einander Passagiere zuzuführen.
Ein weiterer Unterschied jedoch ist für die Lufthansa mindestens genauso ausschlaggebend für die Neugründung einer Billig-Airline: Dadurch wurde es möglich, Mitarbeiter auch billiger einzustellen. So schreibt der Merkur, dass ein erfahrener Eurowings-Discover-Pilot der Gehaltsstufe drei mit 5500 bis 8000 Flugstunden ein Jahresgehalt von 61 200 Euro bekommt. Das sind rund 20 000 Euro weniger als sein Kollege bei der ehemaligen Germanwings, bei der das Personal ebenfalls schon schlechter als bei der Lufthansa verdiente.
(thy)
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