Möglichst viele Passagiere komfortabel in ein Flugzeug zu packen, ist die ewige Herausforderung für Designer. Nun hat ein Spanier seine Idee soweit gebracht, dass Airbus sich mit dem Konzept beschäftigt.
Noch ist natürlich nichts entschieden. Aber auf seinem LinkedIn-Account jubelt Alejandro Nunez Vicente schon mal: „Wir sind stolz, mitteilen zu können, dass Chaise Longue gemeinsam mit Airbus einige Konzepte im Frühstadium für Sitzlösungen auf zwei Ebenen für Airbus-Flugzeuge prüft.“ An seiner Idee, Flugsitze in Großraumflugzeugen teilweise versetzt in verschiedenen Höhen zu stapeln, tüftelt der Spanier bereits seit 2021. Damals hatte er bereits an der TU Delft den Prototyp seiner Idee erarbeitet, für den Kabinen-Wettbewerb Crystal Cabin eingereicht und das Start-up Chaise Longue gegründet.
Der ursprüngliche Gedanke war, eine Doppeldecker-Bestuhlung für die Economy Class zu konzipieren, um bei gleicher Auslastung den Passagieren mehr Platz zu bieten. Als Lösung bot sich für Nunez an, die Höhe von Großraumflugzeugen auszunützen. So gibt es dem Fachportal Simplefying.com zufolge in den unteren Sitzen viel Platz unter dem Vordersitz für Beine und Gepäck, während in den höheren Reihen der Platz nicht kleiner als in der üblichen Eco-Klasse ausfällt und der Platz unter dem Sitz zumindest fürs Gepäck zur Verfügung steht. Zudem kann die Rückenlehne weiter nach hinten verstellt werden. Grundsätzlich wäre diese Art der Flugsitzanordnung für die Mitte eines Airbus A350 denkbar. Die Fensterreihen blieben allein schon wegen der Deckenhöhe unverändert.
Bei der Kooperation mit Airbus dürfte vor allem die Frage sein, inwieweit sich das Chaise-Longue-Konzept auf die Premium-Flugklassen übertragen lässt. Alles befindet sich noch in einer Frühphase, von Umsetzung – wenn je – ist noch lange keine Rede. Doch bereits auf der letztjährigen Aviation Interiors Expo zeigte Chaise Longue eine Möglichkeit, wie man Premium-Kabinen stapeln könnte. Auf der unteren Ebene würden zwei Business-Class-Mini-Suiten mit jeweils direktem Zugang zum Gang entstehen. Darüber ließe sich eine größere First-Class-Suite platzieren, die von beiden Gängen aus zugänglich wäre. Allerdings wären die bei Start und Landung nur für eine Person zugelassen.
(thy)
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