Die ICE-Schnellfahrstrecke zwischen Hannover und Kassel wird ab dem 23. April für zwei Wochen gesperrt – pünktlich zur Hannover Messe (25. – 29. April 2016). Was das für Bahnkunden bedeutet
Lediglich 55 Minuten dauert die Fahrt auf der frequentierten ICE-Sprinterstrecke zwischen Hannover und dem Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe. Doch damit auch weiterhin Höchstgeschwindigkeiten erreicht werden können, muss die hochbelastete Trasse dringend saniert werden.
Jetzt bestätigt die Bahn die kurzfristig angekündigte Komplettsperrung der Strecke Hannover-Kassel zwischen dem 23. April und dem 8. Mail 2016. Bei den Instandsetzungsarbeiten, die auf über 30 Kilometern stattfinden, sollen ganze 130.000 Tonnen Schotter erneuert werden. Laut eigener Aussage will die Bahn die „Auswirkungen für ihre Kunden so gering wie möglich halten“.
Von der Vollsperrung zwischen Hannover und Kassel betroffen sind diese Linien – laut Bahn könne es hier von Halt- und Zugausfällen, Umleitungen sowie Fahrzeitverlängerungen von bis zu einer Stunde kommen:
Reisende sollten sich in jedem Fall vor Fahrtantritt informieren, ob und wie die gebuchte Verbindung auf der Strecke Hannover-Kassel umgesetzt wird. Detaillierte Informationen sollen auf bauarbeiten.bahn.de folgen. Die Bahn verspricht außerdem, bereits erworbene Tickets inklusive Sitzplatzreservierungen vollständig zu erstatten. Kunden mit ICE- und IC-Zeitkarten erhalten eine Teilerstattung.
Im Zeitraum der Hannover Messe setzt die Bahn täglich vier zusätzliche ICE-Sprinter-Züge auf der Strecke Flughafen Frankfurt–Frankfurt Süd–Hannover Messe/Laatzen ein. Die Fahrzeit soll laut Bahn auf dieser Strecke bei rund drei Stunden liegen.
Im Februar verkündete die Bahn weitere Pläne für das „größte Infrastruktur-Modernisierungsprogramm“ ihrer Geschichte. Mit einer Investitionssumme von 200 Millionen Euro wolle man 2016 die „Verfügbarkeit deutlich erhöhen“, wie es DB-Netz-Vorstand Dr. Roland Bosch formulierte. Im gleichen Zug machte die Bahn aber auch deutlich, dass es dafür in „Spitzenzeiten“ bis zu 850 Baustellen täglich geben könne.
Die Sanierungsmaßnahmen beträfen sowohl Gleise wie auch Weichen und Schwellen. Ganze 3.200 Kilometer Schienen sollen beispielsweise erneuert werden – Maßnahmen, für die ein „frühzeitig mit allen Beteiligten abgestimmter Baufahrplan unerlässlich“ sei, so das Statement des Konzerns. Ein Vorhaben, das sich angesichts der kurzfristig anberaumten Streckensperrung zwischen Hannover und Kassel gar nicht so einfach darstellt.