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Iata-Analyse: 14 Jahre warten auf 17 000 Flieger

2023 gehen neue Airlines in Europa an den Start. Foto: iStock/puchan
Foto: iStock/puchan

Die Lieferkettenprobleme der Flugzeugindustrie werden sich der Iata zufolge weiterhin gravierend auf die Performance der Airlines auswirken. Und das nicht nur bei Kosten und Wachstum, sondern vor allem auch bei der Umweltleistung.

Derzeit boomt das Luftfahrtgeschäft, aber die Airlines können nur begrenzt mitwachsen, weil sich die Lieferkettenprobleme im Flugzeugbau als Hürde erweisen. Das wird sich der International Air Transport Association (Iata) zufolge auch nicht im nächsten Jahr ändern. Der Verband hat in seinem aktuellen Branchenausblick das Problem quantifiziert:

Überalterte Flotten: Das Durchschnittsalter der globalen Flotte ist auf den Rekordwert von 14,8 Jahren gestiegen, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Durchschnitt von 13,6 Jahren im Zeitraum 1990 bis 2024.

Riesiger Auslieferungsstau: Die Flugzeugauslieferungen sind seit dem Höchststand von 1813 Flugzeugen im Jahr 2018 stark zurückgegangen. Die Schätzung für die Auslieferungen im Jahr 2024 liegt bei 1254 Flugzeugen, was einem Rückgang von 30 Prozent gegenüber den Prognosen zu Beginn des Jahres entspricht. Im Jahr 2025 wird ein Anstieg der Auslieferungen auf 1802 prognostiziert. Die frühere Erwartung lag allerdings 2293 Maschinen. Weitere Korrekturen nach unten sind nicht ausgeschlossen.

Rekordverdächtiger Auftragsbestand:  Die kumulierte Zahl der nicht erfüllten Bestellungen für neue Flugzeuge hat die Rekordzahl von 17 000 Flugzeugen erreicht. Bei den derzeitigen Lieferraten würde die Erfüllung dieses Auftrags 14 Jahre dauern. Es wird jedoch erwartet, dass sich die Wartezeit mit steigenden Zustellraten verkürzt.

Zu viel alte geparkte Flieger: Die Zahl der „geparkten“ Flugzeuge beträgt 14 Prozent (ca. 5000 Flugzeuge) der Gesamtflotte (35 166 im Dezember 2024, einschließlich in Russland gebauter Flugzeuge). Obwohl sich die Lage in letzter Zeit verbessert hat, liegen die geparkten Flugzeuge immer noch vier Prozentpunkte über dem Niveau vor der Pandemie (entspricht etwa 1600 Flugzeugen). Davon sind 700 (2 Prozent der weltweiten Flotte) für Motorinspektionen geparkt.

Der Mangel an neuen Flugzeugen wirkt insbesondere auf drei Aspekte aus:

Kraftstoffeffizienz sinkt: Sie blieb (ohne Auslastungseffekte) zwischen 2023 und 2024 unverändert bei 0,23 Litern/100 verfügbaren Tonnenkilometern (ATK). Dies ist ein Rückschritt gegenüber dem langfristigen Trend (1990–2019) jährlicher Verbesserungen der Kraftstoffeffizienz im Bereich von 1,5–2,0 Prozent.

Extrem hohe Leasingraten: Die außergewöhnliche Nachfrage nach geleasten Flugzeugen ließ die Raten für Schmalrumpfflugzeuge um 20–30 Prozent höher liegen als im Jahr 2019.

CO2-Begrenzung in Gefahr: Bis 2050 möchte die Luftfahrt CO2-neutral sein. Aber die Underperformance bei der Produktion von SAF (Sustainable Alternative Fuels) und die Tatsache, dass energiesparende Flugzeuge nicht ausgeliefert werden, bremsen die Bemühungen der Airlines. „Die Hersteller lassen ihre Flugkunden im Stich, und das hat direkte Auswirkungen auf die Bemühungen der Fluggesellschaften, ihre CO2-Emissionen zu begrenzen. Wenn die Flugzeug- und Triebwerkshersteller ihre Probleme lösen und ihre Versprechen halten könnten, hätten wir eine treibstoffeffizientere Flotte in der Luft“, kritisiert Walsh.

(thy)

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