Um Künstliche Intelligenz (KI) führt kein Weg herum. Sie wird alles, was man binär anlegen und in Datenbanken packen kann, durchdringen. Insbesondere wenn es um Vorhersagen geht, dann kann sie eine wertvolle Hilfe sein.
Das auf Tourismus spezialisierte Nachrichtenportal Skift kombiniert sein Archiv und Artikel mit Künstlicher Intelligenz. Auf die Frage, wo im nächsten Jahr die größten Herausforderungen für die Branche liegen, gibt das Programm „Ask Skift 2.0“ folgende Antworten:
Der Faktor Trump: Die derzeitige Weltlage ist wirtschaftlich und politisch kritisch. Die Wiederwahl von Präsident Donald Trump bringt potenzielle Veränderungen bei den Visabestimmungen, der Umweltpolitik und den Handelsbeziehungen mit sich. Das wird sich auf den internationalen Tourismus, Unternehmenszusammenschlüsse und Nachhaltigkeitsinitiativen auswirken. Trumps Ansatz zu internationalen Reisebeschränkungen und Visabestimmungen könnte die Reiseströme internationaler Besucher sowie die globale Reiselandschaft verändern.
Rollback bei Nachhaltigkeit und Klimawandel: Eine mögliche Rücknahme von Klimainitiativen unter Trumps Regierung könnte das Tempo von sämtlichen nachhaltigen Maßnahmen in der Branche bremsen. Dazu gehören Bedenken in Bezug auf SAF (Sustainable Alternative Fuels) und anderer umweltfreundlicher Initiativen, die staatlich unterstützt werden. Zudem wird der künftige Präsident sehr wahrscheinlich wieder aus dem Pariser Abkommen aussteigen.
KI kommt: Die zunehmende Rolle von KI bei der Personalisierung von Reiseerlebnissen ist ein bedeutender Trend. Da Reisende, insbesondere die Generation Z und die Millennials, personalisiertere und authentischere Erlebnisse verlangen, müssen Reiseunternehmen weiterhin KI und andere Technologien in ihre Angebote integrieren, um diese Erwartungen zu erfüllen.
Schon wieder der Faktor Trump – Thema Mitarbeiter: Die Angst, dass Trump die Zuwanderung einschränkt, könnte die Reisebranche mit einem Personalmangel konfrontieren. Insbesondere in Sektoren, die auf ausländische Saison- und Zeitarbeitskräfte angewiesen sind. Dies wird die Arbeitskosten in die Höhe treiben und Unternehmen dazu veranlassen, mehr Automatisierung und digitale Lösungen einzuführen, um Personallücken zu schließen. Es hätte aber nicht nur Folgen für den serviceintensiven Tourismus, sondern auch finanzielle Konsequenzen in den Herkunftsländern der Mitarbeiter.
Schlüsselregion Naher und Mittlerer Osten: Vor allem die Ölstaaten, besonders Saudi-Arabien und Katar, investieren in riesige Projekte, um den Tourismus zu fördern. Die Schwerpunkte liegen auf dem Unterhaltungs- und Luxusreisesektor sowie dem Sporttourismus, um die Besucherzahlen zu steigern. Doch geopolitische Spannungen könnten die gesamte Region und das Tourismuswachstum jederzeit destabilisieren.
Verbraucher suchen nach dem Thrill: Trends deuten auf ein wachsendes Interesse an historischen Reisen und „Bravecations“ hin, bei denen es sich um Erlebnisse handelt, die herausfordernd sind und Reisende aus ihrer Komfortzone (Fallschirmspringen, Klettern, Marathonlaufen) führen. Die Herausforderung der Branche besteht darin, einen wachsenden Markt nachhaltig mit der jeweiligen Umgebung in Einklang zu bringen.
Reisebremse Inflation: Nicht nur zwei Drittel der US-Bürger haben das Gefühl, dass hohe Preise ihre Reisepläne einschränkt. Die Türkei zum Beispiel wurde besonders hart von der Inflation getroffen, die 75,4 Prozent im Mai 2024 erreichte. Restaurant- und Hotelpreise lagen im Juni 2024 um 91 Prozent höher als im Jahr 2023. Viele Türken wichen auf das preiswertere Griechenland aus. Auch Japaner steigen nicht mehr in attraktiven Großstädten wie Tokio ab. Nikkei Asia berichtete im Oktober 2024, dass die Preise für Unterkünfte dort fast doppelt so hoch waren wie im Jahr 2020.
(thy)
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