Ab 2. April kommen EU-Bürger ohne Electronic Travel Authorisation (ETA) nicht mehr ins Vereinigte Königreich. Fast zeitgleich erhöhen sich die Gebühren um 60 Prozent.
Die britische Regierung erweitert den Kreis der Staaten, die eine elektronische Vorab-Reisegenehmigung benötigen ab 2. April auch auf alle EU-Staaten. Was britische Zeitungen bereits im Januar berichteten, bestätigt sich jetzt: Ab 9. April erhöhen sich die ETA-Bearbeitungsgebühren von zehn auf 16 Pfund (ca. 19 Euro). Die hohen Gebühren waren bereits früh von der Reiseindustrie kritisiert worden. Allerdings erreichten die Lobbys lediglich das Zugeständnis, dass Fluggäste im Transit vorerst keine ETA-Bestätigung brauchen. Das Innenministerium allerdings behält sich vor, diese Ausnahme „weiterhin“ zu überprüfen.
Eine ETA-Reisegenehmigung erlaubt EU-Bürgern ähnlich wie beim US-Vorbild ESTA zwei Jahre lang unbeschränkt viele Reisen in das Vereinigte Königreich, solange der Reisepass mindestens noch sechs Monate gültig ist. Allerdings ist ETA keine automatische Einreisegarantie.
Die ETA-Gebühren sind teuer im Vergleich zu den geplanten Gebühren für die digitale Reisegenehmigung der EU „Electronic Travel Information and Authorization System“ (ETIAS). Derzeit soll die Bearbeitung sieben Euro kosten. Wann die EU allerdings ETIAS einführen wird, steht noch nicht fest, weil davor die EU-Grenzsysteme (EES Entry/Exit System) schrittweise ab Herbst erst noch digital harmonisiert werden müssen.
Mehr Infos zu ETA: Website UK-Regierung
(thy)
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