Wenn seit der Pandemie überhaupt dienstlich geflogen wurde, dann eher Kurzstrecken. Aber dieser Trend ist gerade dabei sich zu ändern, während andere Verhaltensveränderungen bleiben.
Der jüngsten Auswertung des Zahlungsdienstleisters Airplus zufolge waren weltweit Geschäftsreisende in den ersten drei Monaten dieses Jahres anteilig wieder mehr auf Fernstrecken unterwegs. Fast jeder fünfte Passagier (18,4 Prozent) flog interkontinental. Zum Vergleich: Von Juli bis Dezember 2020 hatte nur jeder Zehnte (10,3 Prozent) einen Fernflug gebucht.
Corona hatte die Reiseströme aber nicht nur verlangsamt, sondern auch stark verschoben. So lag der Anteil der Inlandsflüge bei europäischen Geschäftsreisenden von Juli bis Dezember 2020 bei 52,2 Prozent. Innereuropäisch war noch mehr als jeder Dritte unterwegs (37,5 Prozent). Für deutsche Geschäftsreisende zeigte sich ein ähnliches Bild: Flogen während des zweiten Halbjahres 2020 knapp 60 Prozent innerdeutsch und nur jeder 13. interkontinental (7,8 Prozent), war ein Jahr zuvor noch jeder achte Geschäftsreisende (12,9 Prozent) auf Langstrecken unterwegs und nicht einmal jeder Zweite (49,1 Prozent) innerdeutsch.
Aber Corona hat nicht nur die Reiseströme verschoben, sondern auch das Buchungsverhalten. Seit Covid-19 das Leben aller beherrscht, wird nicht nur weniger geflogen, sondern auch kurzfristiger gebucht und länger geblieben. Lagen zwischen Buchung und Abreise im zweiten Halbjahr 2019 europaweit noch durchschnittlich 23,5 Tage, waren es ein Jahr später nur noch 15,8 Tage (Deutschland: 14,5 nach 23,8). Jetzt allerdings buchen Geschäftsreisende wieder länger im Voraus, nämlich 17,3 Tage vor Abflug.
Eine andere Folge der Seuche war die längere Dauer von Geschäftsreisen. Vergingen zwischen Abreise und Rückkehr 2020 nur fünfeinhalb Tage, waren es von Juli bis Dezember 2020 bereits 9,2 Tage und in den ersten drei Monaten dieses Jahres 12,9 Tage.
(thy)
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