Travel Manager in Europa schätzen das Wachstum bei Geschäftsreisen 2025 weitaus vorsichtiger ein als andere Regionen, vor allem Lateinamerika und Asien.
Weltweit gehen 48 Prozent der befragten Reiseeinkäufer davon aus, dass ihre Unternehmen im Jahr 2025 mehr reisen als im Vorjahr. 57 Prozent erwarten, dass sie zudem mehr für Geschäftsreisen ausgeben werden, auch wenn sie keinen Anstieg der Zahl der Reisen erwarten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Global Business Travel Association (GBTA) unter 408 Reisemanagern und 368 Lieferanten und Vermittlern im Januar dieses Jahres.
Allerdings unterscheidet sich der Optimismus in den einzelnen Regionen stark: So nimmt zwar mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Käufer in Europa an, dass ihr Unternehmen in diesem Jahr mehr Geschäftsreisen unternehmen wird, aber das ist ein Wert, der in anderen Teilen der Welt deutlich höher ist. In Nordamerika liegt er bei 50 Prozent, in der Asien-Pazifik-Region bei 59 Prozent und in Lateinamerika sogar bei 63 Prozent.
Darüber hinaus erwarten 19 Prozent der europäischen Käufer, dass das Reisevolumen ihrer Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr sogar schrumpfen wird. Als Gründe dafür werden das gestiegene Klimabewussten sowie die kürzlich eingeführten Nachhaltigkeitsberichterstattungs- und Due-Diligence-Richtlinien der EU genannt. Vor allem umsatzgenerierende Verkaufsreisen nennen 27 Prozent der Befragten als Reisezweck, gefolgt von internen Besprechungen (21 Prozent) und externe Konferenzen sowie Ausstellungen (14 Prozent).
Preis- und Budgetprobleme stehen ganz oben auf der Sorgenliste der Reiseeinkäufer (81 Prozent), und die Hälfte geht davon aus, dass ihre Budgets dem Preisdruck möglicherweise nicht standhalten könnten. 49 Prozent bzw. 44 Prozent der Befragten befürchten wirtschaftliche Bedenken und geopolitische Spannungen. Reiseunterbrechungen wie Verspätungen oder Streichungen halten 37 Prozent der Reiseeinkäufer für ein kritisches Thema. Nur ein Drittel nannte technische Fortschritte und künstliche Intelligenz als oberste Priorität in ihren Programmen.
Die Zulieferer sind der GBTA-Umfrage zufolge eher besorgt über die gesamtwirtschaftliche Lage (55 Prozent). 47 Prozent nennen KI, was zeigt, dass sich Lieferanten in diesem Jahr viel stärker mit technischen Veränderungen beschäftigten als Käufer.
(thy)
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