Die FAA ist dabei, eine eine wichtige Sicherheitsmaßnahme gegen Terror und Randale an Bord von Flugzeugen zu erlassen: Mit einer zweiten Sicherung vor der Cockpitzone erfüllt sie eine langjährige Forderung der Pilotengewerkschaft ALPA.
Die Mühlen der Gesetzgebung mahlen sehr langsam. Manchmal dauert es Dekaden. Und auch jetzt ist die US-Pilotengewerkschaft ALPA noch nicht ganz am Ziel, aber fast. Ende Juli dieses Jahres hat das US-Luftfahrtamt FAA vorgeschlagen, dass Hersteller verpflichtet werden sollen, alle Passagierflugzeuge, die in den USA kommerziell unterwegs sind, mit einer zweiten Barriere vor der Cockpittür auszustatten.
Die Idee, aus möglichst leichtem, aber stabilen Material ein zweites Hindernis vor dem Cockpit einzusetzen, entstand nach den Terroranschlägen vom 11.September 2001 in New York. Seitdem werden die Cockpittüren verstärkt und verschlossen. Außerdem wurden die Personenkontrollen erheblich ausgeweitet.
Doch die amerikanische Pilotengewerkschaft hat trotzdem immer auf eine zusätzliche Barriere vor dem Cockpitbereich gedrängt. Denn die Tür zum Cockpit steht manchmal während des Flugs offen. Sei es, um Mahlzeiten zu bringen, aber auch, weil jeder mal auf die Toilette muss. „Eine zweite Sperre würde sicherstellen, dass der Bereich immer sicher ist“, schreibt ALPA auf seiner Website. Derzeit stellt die Crew nicht selten einen Essenswagen quer vor die sensible Zone, wenn die Tür zu den Piloten offen ist.
Wie diese zweite „Barriere“ einmal aussehen wird, steht derzeit noch nicht fest. Sie könnte jedoch, wie ALPA schon einmal illustriert hat, durchaus Ähnlichkeit mit einer Gittertür wie im Gefängnis haben. Denn sie darf nicht nur wenig wiegen, sondern muss zugleich voll Sicht in beide Richtungen bieten.
Die Forderung nach einer zweitem Sperre kann die Pilotenvertretung mit Zahlen belegen. So sind seit dem Terror vom 11. September mindestens 52 weitere Anschlagsversuche in der Luft unternommen worden.
Und was randalierende Passagiere betrifft, so ist die Zahl seit Beginn der Pandemie geradezu explodiert. Allein die US-Luftfahrtbehörde FAA verzeichnete 2021 rund 6000 Vorfälle von „unruly passengers“ – vor allem wegen der Maskenpflicht. Erst vor Kurzem am 26. Juli musste Virgin-Atlantic-Flug VS 141 von London nach Los Angeles in Salt Lake außerplanmäßig landen, um der Polizei einen tobenden Fluggast zu übergeben.
Was die Umsetzung der neuen Vorschrift betrifft, so hat nach der Veröffentlichung der FAA-Vorlage die Öffentlichkeit 60 Tage Zeit für Einwände.
(thy)
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