Airlines lehnen immer öfter berechtigte Entschädigungsansprüche ab. Vor allem bei US-Fluggesellschaften hat sich die Zahl der Ablehnungen drastisch erhöht.
Wie das Fluggastrechte-Portal Airhelp berichtet hat United Airlines 2019 rund 40 Prozent aller legitimen Kompensationsforderungen wegen Flugverpätung oder -ausfall abgelehnt. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 23 Prozent. Delta und American Airlines wiesen in diesem Jahr 27 Prozent aller rechtmäßigen Anliegen zurück, 2018 waren es 20 Prozent. Wie wirksam die Taktik der Ablehnung ist, belegt der Umstand, dass 73 Prozent der US-Fluggäste nach der ersten Abweisung ihren Anspruch aufgaben.
Rund 169 Millionen Passagiere waren heuer von Flugunregelmäßigkeiten in den USA betroffen, denn die Europäische Fluggastverordnung (EC261) ist nicht nur auf den EU-Raum und EU-Airlines beschränkt. Zu Regress verpflichtet ist immer das Unternehmen, das den Flug von oder nach Europa durchführt – unabhängig davon, bei welcher Airline der Kunde gebucht hat.
Im Durchschnitt wiesen Airlines 2019 über 30 Prozent mehr Kompensationsansprüche als 2018 ab. So gut wie jede Forderung – jeweils 99,9 Prozent (!) – schmetterten Tunisair, Vueling und die italienische Ernest Airline ab.
(thy)
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