DER SITZ: Finnair hat sich im neuen A350 wirklich etwas einfallen lassen. Die Sitze sind schräg angeordnet. Auf den Fenstersitzen schaut man Richtung Fenster, in der Mitte, wo zwei Sitze nebeneinander 3H –, laufen die jeweiligen Fußräume aufeinander zu. Die Einstellmöglichkeiten sind übersichtlich und funktional. Ebenfalls durchdacht sind die ausfahrbaren Armlehnen an der Gangseite. So hat man mehr Platz beim Sitzen, für mehr Privatsphäre kann die Lehne hochgefahren werden. Auch Stauraum gibt es genug, sowohl neben dem Sitz als auch im Fußbereich. Apropos Fußbereich, auch der glänzt durch Tiefe und Breite, sprich: Die Füße können locker nebeneinander und nicht wie bei so manchem Konkurrenten nur übereinander abgelegt werden.
Eine negative Überraschung: An meinem Sitz passen entweder die einzelnen Plastikteile nicht zusammen, oder jemand hat rohe Kräfte walten lassen. Abdeckung und Teile des Fußraums sehen ziemlich mitgenommen aus, obwohl das Flugzeug erst circa sechs Monate im Dienst steht. Das scheint allerdings nur eine Ausnahme zu sein, auf dem Rückflug ist mein Sitz, übrigens dieselbe Nummer, tipptopp.
DER FLUG: Der Start erfolgt pünktlich um 17.20 Uhr und ist zu meiner Freude auf dem großen Bildschirm am Sitz, der seitlich aufgeklappt werden kann, über mehrere Kameras zu beobachten. Vor allem die Perspektive aus der Fahrwerkskamera unter dem Rumpf ist sehr spannend.
Als wir die Reiseflughöhe erreichen, wird das Abendessen serviert: Zur Wahl stehen zwei Starter (Fleisch oder Fisch) und drei verschiedene Hauptgerichte (Zander, Rind oder Schwein). Auch hier glänzt Finnair nicht nur durch ausgezeichneten Geschmack, sondern auch durch Optik: Das Essen ist sehr schön drapiert, beinahe wie in einem exklusiven Restaurant. Die Weinauswahl bestätigt den positiven Eindruck, ebenso die Dessertvarianten.
Nach einem sehr bequemen und ruhigen Schlaf – der Sitz lässt sich zu einem komplett flachen Bett umfunktionieren – gibt es ein reichhaltiges Frühstück, bei Bedarf auch nur Müsli. Apropos ruhig, der A350 besticht durch die Ruhe in der Kabine. Die Turbinen sind zu hören, aber nicht aufdringlich, das „Grundgeräusch“ ist angenehm – ein weiterer Pluspunkt.
ANKUNFT: Wir landen nach acht Stunden und 30 Minuten Flugzeit, 20 Minuten vor Plan, um 6.50 Uhr auf dem Shanghai Pudong Airport. So früh am Morgen ist noch relativ wenig los, an der Passkontrolle muss ich nur 15 Minuten warten.
FAZIT: Der A350 und Finnair sind eine ideale Kombination auf der Strecke nach Shanghai. Ein sehr gutes Flugzeug, kombiniert mit sehr gutem Service, zu einem wettbewerbsfähigen Preis – so möchte man reisen.
Text: Heiko Stache
ZAHLEN & FAKTEN
Flug: AY57
Flugzeugtyp: A350 XWB
Sitzkonfiguration: 1 – 2 – 1
Sitzabstand: 53 cm
Bettlänge: 190 cm
Neigungswinkel Rückenlehne: 180°
www.finnair.com