Die Lufthansa-Tochter strebt nach einem Bericht des Magazins „Capital“ an, das Geschäft mit dem Sammeln und Analysieren von Kundendaten kräftig auszubauen. Vielflieger sollen künftig deutlich mehr „maßgeschneiderte“ Angebote bekommen, auch von externen Partnern. Dazu will Geschäftsführer Roland Adrian Analyse, Aufbereitung und Vermarktung von Daten künftig auch anderen Branchen anbieten.
„Die offene Tür zu den Kunden ist das Asset, das Lufthansa und Miles & More haben“, zitiert Capital Roland Adrian. Er will das LH-Vielfliegerprogramm zu einem Daten-Knotenpunkt wie Google, Facebook oder Amazon ausbauen und sieht dabei gute Chancen. Zwar mag er nicht die gigantischen Datenmengen der US-Großkonzerne haben, dafür besitzt Miles & More besonders exklusive und genaue Daten seiner Mitglieder. Die reichen vom Vielfliegerstatus über Reisegewohnheiten bis zu Kaufentscheidungen und dem Aufenthaltsort. „Wir wollen die Präferenzen der Kunden möglichst gut kennenlernen“, erklärt Adrian in dem Capital-Interview. So könne er künftig noch mehr ganz individuell auf das einzelne Mitglied abgestimmte Services und Kaufangebote anbieten.
Miles & More entwickelt sich bereits seit Jahren weg von der einstigen Lufthansa-Abteilung zum eigenständigen Geschäftsfeld. Bereits seit 2014 ist das Vielfliegerprogramm in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert. Angeblich macht Miles & More mittlerweile einen Umsatz „in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe“ und hat eine Gewinnmarge „von deutlich mehr als zehn Prozent“.
Über die Hälfte des Umsatzes erzielt das Unternehmen mit seinen 270 Partnern außerhalb der Ariline-Branche: Hotels, Autovermietern, Banken, Versicherungen und Handyanbietern. Dieses Geschäft soll offenbar noch weiter gepusht werden. Der Miles & More-Geschäftsführer sieht sich im Zielkorridor: „Wir haben uns bei der Ausgründung pro Jahr ein zweistelliges Prozentwachstum beim Umsatz und Ergebnis vorgenommen, was wir absolut erfüllen.“ Für andere Unternehmen sei der direkte Zugang zu seiner Kundengruppe eben besonders attraktiv.
(hwr)