Mit insgesamt 21 918 von und nach Deutschland gestrichenen Flügen im vergangenen Jahr hat die Zahl der Annullierungen einen Rekordwert erreicht. Das bedeutet im Schnitt 60 annullierte Flüge pro Tag.
2016 waren 20 477 Flüge abgesagt worden, 2015 ließen die Airlines 18 713 Flüge ausfallen. Der Flugdatenbank von EUclaim zufolge sind 2017 außerdem 6621 Flüge mit mehr als drei Stunden Verspätung gelandet. Im Jahr davor verzeichneten 5644 Jets eine so große Verspätung, und 2015 waren es erst 4963 Maschinen, die mehr als dreistündige Verspätungen hatten.
„Seit Jahren steigt die Zahl ausgefallener oder massiv verspäteter Flüge“, erklärt Stefanie Winiarz, Chefin von EUclaim Deutschland. Im vergangenen Jahr seien aus diesen Gründen rund 2,6 Millionen Passagiere entschädigungsberechtigt gewesen. Am häufigsten wurden innerdeutsche Strecken annulliert. Vor allem die Route Köln – Berlin-Tegel war mit 319 gestrichenen Flügen besonders häufig betroffen.
Für Verspätungen war dagegen die Strecke Palma de Mallorca – Düsseldorf anfällig. 88-mal kam da 2017 ein Jet zu spät ans Ziel. Auf der Langstrecke erwies sich die Route Shanghai – Frankfurt mit insgesamt 35 Verzögerungen von über drei Stunden als besonders unpünktlich.
Allerdings könnte sich die Statistik der gestrichenen Flüge in diesem Jahr wieder verbessern. Denn an den vielen Streichungen war vor allem die inzwischen insolvente Air Berlin mit insgesamt 6156 Flugausfällen schuld. Wie das Fluggastportal EUclaim.com mitteilt, ging jeder dritte abgesagte Flug im Jahr 2017 auf das Konto der Berliner Fluglinie.
Mit 855 Verspätungen über drei Stunden ist die Lufthansa die unpünktlichste Airline in der BRD. Konkurrent Ryanair folgt mit 607 Verspätungen auf Rang zwei. Dahinter rangiert Eurowings auf Platz drei mit 548 Verspätungen.
(thy)