53 Prozent der Passagierflüge, die im vergangenen Jahr von den deutschen Airports starteten oder landeten, waren auf der Kurzstrecke unterwegs. Das meldete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Trotz Corona-Pandemie waren es damit nur ein Prozent weniger als 2019. Die meisten (70%) der kurzen Flüge von maximal 1.000 Kilometern gingen ins Ausland. Jeder siebte war ein Inlandsflug, die Hälfte davon entfiel auf Distanzen von 400 bis 500 Kilometern. Insgesamt starteten und landeten im vergangenen Jahr 313.000 Kurzstrecken – inklusive Zubringerflüge – von/auf deutschen Airports.
Klimatechnisch stehen die Kurzstreckenflüge in der Kritik. Die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock will diese abschaffen, sollte ihre Partei die Bundestagswahl gewinnen. CDU und FDP fordern eher technische Lösungen wie die Nutzung CO2-reduzierter Treibstoffe. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben die Passagierflüge in Deutschland 2020 insgesamt 9,75 Milliarden Tonnen CO2 ausgestoßen, 740.000 Tonnen davon entfallen auf reine Inlandsflüge. Coronabedingt ist die Gesamtzahl der Flüge von 1,74 Millionen (2019) auf 596.000 gesunken.
Lufthansa hatte kürzlich angekündigt, 18 Prozent der Inlandsverbindungen durch die Bahn zu ersetzen. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember sollen Passagiere statt wie bisher von 17 von 22 Bahnhöfen mit Lufthansa-Tickets den Zug als Zubringer zum Flug nutzen können. Zurzeit bietet LH täglich mehr als 130 Zubringerzüge ab dem Frankfurter Flughafen an. Ab Juli kommt die Anreise mit Lufthansa Express Rail von Hamburg und München dazu sowie ab Dezember von Berlin, Bremen und Münster. Zwischenhalte auf diesen Verbindungen gibt es nicht, so dass sich die Fahrtzeiten reduzieren. Am Airport können die Passagiere die Fast Lane durch die Sicherheitskontrolle nutzen.
SUS
Lufthansa und Deutsche Bahn wollen Zubringernetzwerk ausbauen