Am Dortmunder Flughafen ist ein neues Carsharing-Konzept gestartet: Flugreisende können ankommende Gäste ihr Auto nutzen lassen. In Budapest funktioniert das System seit einem Jahr.
Parken an Flughäfen ist nicht billig, da macht auch der Flughafen Dortmund keine Ausnahme: Pro Tag muss man zwischen 15 und 29 Euro zahlen. Neuerdings kann man sich aber auch fürs Parken bezahlen lassen, während man selbst weggeflogen ist: Man kann sein Auto nämlich während der Zeit vermieten.
Konkret: Passagiere des Dortmunder Flughafens können neuerdings ein Carsharing-Angebot zur Weiterfahrt nutzen. Der ungarische Anbieter Bee-Rides führt dabei ein deutschlandweit bisher einzigartiges Modell ein: Es setzt privaten Fahrzeughaltern Anreize, ihren Wagen für ankommende Gäste zur Miete zur Verfügung zu stellen.
Wer seinen Wagen während der eigenen Abwesenheit zur Verfügung stellen will, der muss sich zunächst auf beerides.com anmelden und mindestens vier Tage auf Reisen sein. Am Flughafen stellt man dann sein Auto auf einem von zehn himmelblau markierten Stellplätzen auf Ebene 0 des Parkhauses P1 ab. Schlüssel und Wagenpapiere sind in einen Tresor am Infoschalter einzuwerfen. Die Mitarbeiter von Bee-Rides prüfen als nächstes, ob der Wagen technisch in Ordnung ist, nehmen ggf. Mängel auf und bemühen sich dann um die Vermietung an ankommende Reisende.
Vom Konzept profitieren Mieter und Vermieter gleichermaßen: Ankommende Fluggäste sind mit dem privaten Mietwagen über Bee-Rides günstiger unterwegs als mit Europcar & Co. Abfliegende Passagiere können kostenfrei parken, bekommen eine gratis Autowäsche und verdienen während des Urlaubs oder der Geschäftsreise im Idealfall Geld. Über den Partner Allianz sind die Wagen dazu voll versichert.
In Budapest ist das identische Konzept bereits im Mai 2015 an den Start gegangen. Dort wurden nach Auskunft des Unternehmens inzwischen fast 8.000 Autos vermittelt.
Reich wird man mit der Vermietung vermutlich nicht. Die Kilometerpreise richten sich nach Modell, Alter und Zustand des Autos. Für einen Golf Baujahr 2012 erhält der private Fahrzeuggeber laut Webseite des Anbieters fünf bis sieben Cent pro gefahrenem Kilometer. Laut Bee-Rides-Gründer Botond Bösze kommen während einer Woche etwa 100 Euro zusammen. Die Erfahrung gilt für Budapest. Für Deutschland wird noch an den Margen gefeilt.
Hauptargument ist aber eindeutig das kostenlose Parken am Flughafen.
(hwr)