Luftfahrtexperte und BT-Autor Andreas Spaeth flog in der Business Class der Air France in der A350-900 auf der Strecke Paris-CDG – Toronto. Wie waren seine Erfahrungen?
Text: Andreas Spaeth
Air France wird bis 2025 ihre halbe Flotte erneuern. Ein wichtiger Schritt in diesem Vorhaben ist die Einführung des Airbus A350, von dem im vergangenen September das erste Flugzeug geliefert wurde und seit Anfang November das zweite im Liniendienst steht. Nach einem internen Flottentausch mit Partner KLM wird Air France jetzt bis 2025 alle 28 bestellten A350 bekommen.
Eigentlich waren die ersten zehn Flugzeuge für die kürzlich gestoppte Marke Joon vorgesehen. Ihre Kabinenkonfiguration konnte nicht mehr verändert werden, daher fliegt Air France nun mit fünf unterschiedlichen Produkten in der Business Class auf Langstrecken. Etliche davon haben bis heute keine Full-Flat-Sitze, etwa die A340 (scheidet bald aus), die A380 (nur noch bis Ende 2022 in der Flotte), die halbe A330-Flotte sowie alle zwölf Boeing 777. Erst bis Anfang 2022 werden alle Langstreckenjets ebene Bettsitze aufweisen, mit Ausnahme der A380. Damit liegt Air France weit hinter allen anderen großen Airlines zurück, weil sie lange nicht investiert hat.
Ich bin Gast des ersten Nordamerika-Flugs in der zu diesem Zeitpunkt einzigen A350 in der Flotte. Sie war zunächst nach Westafrika unterwegs, später werden A350 auch Kairo und Seoul anfliegen.
Ich reise nur mit Handgepäck und habe online eingecheckt. Nach der Ankunft aus Hamburg in Paris-CDG bin ich zu Fuß ungeahnt schnell im Terminal 2L, ohne einen der automatischen Terminalzüge benutzen zu müssen. An einem regnerischen Sonntagmittag steht niemand an der Passkontrolle an – erstaunlich, denn oft stauen sich hier Hunderte Reisende um diese Zeit.
Ich betrete bewusst als einer der ersten Passagiere das Flugzeug, um die Kabine auf mich wirken lassen zu können. Da das Boarding zügig abläuft, genieße ich dieses Privileg nicht lange.