Eurostar und SkyTeam haben ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet, das nahtloses Reisen mit einer Buchung per Flugzeug und Bahn bereits ab nächsten Jahr ermöglicht.
„Intermodale Partnerschaft“ gehört derzeit zu den Trend-Schlagwörtern, wenn von einer besseren Vernetzung zwischen Airlines und Bahnunternehmen die Rede ist. Im Bemühen um mehr Nachhaltigkeit und weniger Kurzflüge spielen vor allem einfache Buchungsverläufe sowie aufeinander abgestimmte Fahrpläne eine wichtige Rolle. Damit Bahn- und Flugreisen mit einer Buchung möglich werden, arbeiten die beiden Unternehmen in den kommenden Monaten zusammen. Daneben gehören die gegenseitige Anerkennung der Bonusprogramme, Nutzung der Lounges und automatische Umbuchung bei Verspätungen ebenfalls zu den Themen der Mitgliedschaft.
Eurostar ist das erste Mitglied von SkyTeam, das nicht aus der Luftfahrtbranche stammt. Die Partnerschaft soll im ersten Halbjahr 2025 starten.
Rund 13 Prozent der heutigen Eurostar-Passagiere sind Langstreckenflugreisende, die an den wichtigsten SkyTeam-Drehkreuzen Amsterdam Schiphol, Paris-CDG und London Heathrow ankommen und einen Anschlussflug zu einem Eurostar-Ziel haben. Das Eurostar-Netzwerk könnte also viele Kurzflüge zwischen Großbritannien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland ersetzen. Kunden können zu den Hauptdrehkreuzen von SkyTeam in Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien fliegen und dann in einen Zug steigen.
„Die Zusammenarbeit mit Eurostar als unserem ersten Nicht-Airline-Partner unterstreicht das Engagement von SkyTeam, durch die Einbeziehung intermodaler Reisen ein integrierteres und verantwortungsvolleres Reiseerlebnis zu bieten“, erklärt Patrick Roux, SkyTeam CEO, die Neumitgliedschaft von Eurostar.
Eurostar ist jedoch nicht das erste Bahnunternehmen, das Mitglied einer Flugallianz ist. Bereits im Juni 2022 trat die Deutsche Bahn der konkurrierenden Flugallianz Star Alliance bei, um das gleiche Ziel der Intermodalität zu erreichen. Was Eurostar und die Kooperation mit einer Airline bedeuten können, zeigt bereits heute die Kooperation mit KLM zwischen Amsterdam und Brüssel, die bereits zu einer Reduzierung der Flüge zwischen den beiden Städten geführt hat.
(thy)
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