Am 1. Juli kommt das digitale Covid-Zertifikat. Doch innerhalb der EU existieren mindestens zehn verschiedene Systeme, die laut Iata den reibungslosen Flugverkehr gefährden.
Mit Beginn des Juli haben sich alle EU-Mitglieder verpflichtet, das sogenannte Digital Covid Certificate (DCC) zu implementieren und gegenseitig anzuerkennen. Doch jetzt hat die Iata zusammen mit noch drei anderen Branchenverbänden einen Brandbrief an alle 27 Mitgliedsstaaten geschrieben. Darin warnen die Vereinigungen vor einem Flickenteppich unterschiedlicher Lösungen.
Während die EU in Rekordzeit den digitalen Rahmen mit den Schnittstellen für das DCC zur Verfügung gestellt hatte, könnten die verschiedenen Lösungsansätze der einzelnen Länder zu erheblichen Verzögerungen führen. Die Iata forderte daher die Länder dringend auf, Nachweisstandards und Protokolle zu harmonisieren, um Verspätungen an den Flughäfen zu vermeiden. Gefordert wird vor allem, Passagieren bereits zu Hause die Chance zu geben, alle pandemiebedingten Dokumentationen und Nachweise zu erbringen, um die Mitarbeiter an den Airports zu entlasten und lange Wartschlangen zu verhindern.
Denn bis dato ist das DCC noch nicht nahtlos in die Abläufe der Sicherheits- und Grenzkontrollen integriert. Dadurch kommt es zu unnötigen Mehrfach-Checks der Dokumente. Bereits jetzt hat sich durch die zusätzliche Kontrolle von Covid-Tests, Attests und Impfnachweisen die durchschnittliche Check-in-Zeit der Iata zufolge auf zwölf Minuten verlängert, das entspricht einem Zuwachs von 500 Prozent.
Die Luftfahrtbranche fordert daher ein einheitliches Prozedere bei allen Covid-bezogenen Informationen und Nachweisen, das auch die Rückverfolgung im Falle einer Infektion auf Knopfdruck ermöglichen würde.
(thy)
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