Obwohl die Deutsche Bahn (DB) 2021 weniger Gäste beförderte, kämpft sie mit mehr Verspätungen als noch ein Jahr zuvor. Allerdings gibt es nachvollziehbare Gründe für die schlechte Performance.
Im gerade vergangenen Jahr haben der DB zufolge nur 75,2 Prozent aller Fernzüge ihr Ziel pünktlich erreicht. Damit lag die Verspätungsrate sogar unter der von als 2019 (75,9 Prozent), einem Rekordjahr mit insgesamt fast fünf Millionen Passagieren. Im ersten Pandemiejahr 2020 kamen im Fernverkehr 81,8 Prozent aller Züge pünktlich an, an sich ein guter Wert, doch es waren mit rund 2,9 Passagieren auch erheblich weniger Reisende unterwegs. Ein Zug gilt als verspätet, wenn er sechs Minuten später einläuft, als auf dem Fahrplan angegeben.
Auf der Suche nach den Gründen für die wieder ansteigenden Verspätungswerte trotz weniger Bahnverkehr und Fahrgästen kann die Bahn jedoch triftige Ursachen liefern. So war wegen der Lockdowns im vergangenen Jahr der Bahnbetrieb mehrmals herunter- und wieder heraufgefahren worden. Das führte dazu, dass es an den Schnittstellen von alten und neuen Fahrplänen oft zu Verzögerungen kam.
Außerdem zerstörte die Jahrhundertflut vor allem im Westen und Süden des Landes die Bahninfrastruktur teilweise komplett. Und nicht zuletzt legte der hart geführte Tarifkampf der GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer), die gleich dreimal streikte, den Bahnbetrieb lahm. Zugleich hat die Bahn an ihrem Investitionsprogramm festgehalten, was Baustellen zur Folge hatte, die besonders an neuralgischen Punkten den Verkehr behinderten.
(thy)
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