Kostensenkungsdruck trübt laut SAP Concur das Verhältnis zwischen Unternehmen, Travel Managern und Geschäftsreisenden. Zugleich gibt es kaum Dienstreisende, die nicht unter Reiseunterbrechungen leiden.
Beim Thema Geschäftsreisen leiden Reisemanager und Dienstreisende unterschiedlich: Zwei von fünf international tätigen Reisemanagern rechnen angesichts des anhaltenden Kostensenkungsdrucks mit knapperen Reisebudgets in diesem Jahr. 42 Prozent gehen davon aus, dass ihr Job schwieriger wird und vor allem die Flexibilität beim Reisen begrenzt wird.
Zugleich steckt Reisenden noch das vergangene Jahr in den Knochen. Zumindest sagten 88 Prozent der weltweit befragten Dienstreisenden, dass sie erheblich von Reiseunterbrechungen wie Verspätungen, Streichungen und Planänderungen betroffen waren. In der Bundesrepublik gab dies sogar fast jeder (94 Prozent) zu Protokoll. Über ein Drittel der Geschäftsreisenden (36 Prozent) gab an, dass ihnen aufgrund „unerwarteter Reiseherausforderungen“ zusätzliche Kosten entstanden seien.
Das ist das Ergebnis des SAP Concur Global Business Travel Survey vom 20.6.2024. An der Umfrage nahmen 3750 Geschäftsreisende in 24 Märkten sowie 600 Reisemanager aus Deutschland, Großbritannien, den USA, Kanada, Japan, Australien und Neuseeland teil.
Wenn Züge sich verspäten oder Flüge storniert werden, dann haben diese Reiseunterbrechungen nicht nur direkt Folgen für die Geschäftstermine, sondern auch auf die Work-Life-Balance der Betroffenen. 38 Prozent der Befragten nannten ungeplante Tage unterwegs, 33 Prozent mehr Zwischenstopps. Um das zu vermeiden, planen die meisten (80 Prozent) schon mehr Zeitpuffer für die An- und Abreise ein.
Die Sparmaßnahmen der Firmen haben allerdings erhebliche Auswirkungen auf den Komfort der reisenden Mitarbeiter. Fast alle befragten Geschäftsreisenden (91 Prozent) sagten, dass ihr Unternehmen die Optionen für kombinierte Reisen eingeschränkt hat (27 Prozent). Auch bei komfortorientierten Wünschen wird gestrichen. Jeweils 28 Prozent der Befragten gaben, dass eine Extra-Übernachtung, um einen langen Reisetag zu vermeiden, oder ein Nonstop-Flug nicht mehr uneingeschränkt erlaubt werden. Jeweils 27 Prozent dürfen auch keine Business- oder Premium-Tarife problemlos mehr beanspruchen oder Taxis oder Mitfahr-Apps nutzen.
Den Frust über Sparmaßnahmen bekommen nicht nur Travel Manager zu spüren, er wirkt sich auch unmittelbar auf die Bereitschaft der Mitarbeiter aus zu reisen. Zwar sind unverändert Sicherheitsbedenken (44 Prozent), gefolgt von politischen und sozialen Bedenken hinsichtlich des Reiseziels (35 Prozent) immer noch die Hauptgründe, warum eine Reise abgelehnt wird. Aber fast jeder Dritte (29 Prozent) würde einen Trip nicht antreten, wenn die Wahrscheinlichkeit langer Wartezeiten oder Annullierungen hoch wäre.
„Die diesjährigen Ergebnisse machen deutlich, dass ein gegenseitiges Verständnis der jeweiligen Situation und Kompromisse im Geschäftsreisemanagement dringend notwendig sind“, kommentiert Götz Reinhardt, Managing Director SAP Concur, die Lage
(thy)
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