Auf Strecken, wo die Bahn mit dem Flieger in punkto Zeit und Kosten mithalten kann, würden zwei Drittel der Geschäftsreisenden den Zug nehmen – und das trotz mancher Nachteile.
BCD Travel wollte mehr erfahren über das Reiseverhalten von Geschäftsreisenden, die Ärgernisse bei Bahnreisen und die Zufriedenheit bezüglich Reiserichtlinien sowie Zugbetreibern. Dazu wurden 681 Geschäftsreisende in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum befragt, die in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal dienstlich mit der Bahn unterwegs waren. Den Umfrageergebnissen zufolge bevorzugen Reisende die Bahn gegenüber anderen Verkehrsmitteln wegen der zentralen Lage der Bahnhöfe und der Möglichkeit, unterwegs zu arbeiten. Sechs von zehn Reisenden erwarten, in diesem Jahr genauso viele Bahnreisen zu unternehmen wie im Vorjahr, 18 Prozent sogar mehr.
Ein Drittel der Befragten gab an, dass die Richtlinien ihres Arbeitgebers sie ermutigen, bei Kurzstrecken die Bahn statt das Flugzeug zu nehmen. Lediglich sechs Prozent der Arbeitgeber schreiben in so einem Fall Zugreisen vor. Sechs von zehn Firmen haben gar keine Regeln zu diesem Thema oder sind sich solcher nicht bewusst.
Die drei wichtigsten Gründe, warum Reisende die Bahn anderen Verkehrsmitteln vorziehen sind: die gute Erreichbarkeit von Bahnhöfen (49 Prozent), die Bequemlichkeit (46 Prozent) und die Möglichkeit, unterwegs zu arbeiten (41 Prozent). Umweltaspekte belegen den vierten Platz: 31 Prozent nutzen die Bahn, weil sie nachhaltiger ist.
Über die Hälfte der Geschäftsreisenden bucht ihre Tickets direkt über die Websites der Bahnanbieter, während nur ein Drittel das Online-Buchungstool (OBT) ihres Unternehmens nutzt. Geschäftsreiseunternehmen wie BCD Travel versuchen daher, kontinuierlich die eigenen Buchungs- und Reisemanagement-Plattform mit entsprechenden Bahnfunktionen aufzurüsten. Durch den einfachen Zugriff auf Bahnoptionen im OBT bieten Reisemanagement-Plattformen den Mitarbeitern die Möglichkeit, Komfortlevel und gleichzeitig die unternehmerischen Nachhaltigkeitsziele miteinander zu verbinden. Wichtig: Die Buchung muss unkompliziert sein. Über die Hälfte der Geschäftsreisenden (sechs von zehn) bezahlt Bahntickets mit der Firmenkreditkarte. Ein Drittel zahlt mit der persönlichen Kreditkarte und rechnet hinterher ab.
Acht von zehn Geschäftsreisenden arbeiten im Zug, deswegen sind Steckdosen und WLAN besonders wichtig. Fast sieben von zehn Reisenden nutzen auf Bahnreisen beides. Etwa die Hälfte ruht sich während der Reisezeit aus, vier von zehn Dienstreisenden lesen. Nur wenige schauen Filme; Geschäftsreisende nutzen selten Unterhaltungsangebote.
Die Hälfte der Reisenden ist mit den Bahnbuchungsregeln ihres Unternehmens einigermaßen oder sehr zufrieden. Jeder Siebte gibt an, dass sein Arbeitgeber Firmentarife für Bahntickets anbietet. Die Hälfte der Geschäftsreisenden darf zumindest gelegentlich die Business Class in Zügen nutzen. Drei von zehn Reisenden haben keine Probleme mit den Vorschriften. Diejenigen, die Probleme haben, nennen jedoch unter anderem fehlende klare Normen sowie umständliche Buchungs- und Zahlungsmodalitäten.
Während über die Hälfte der Befragten mit den von ihnen genutzten Bahnunternehmen zufrieden ist, berichtet fast ein Viertel von geringer Zufriedenheit. Zu den größten Herausforderungen bei den Bahnanbietern zählen mangelnde Zuverlässigkeit aufgrund von Verspätungen oder Streiks (50 Prozent), Überbelegung (43 Prozent), eingeschränkte Konnektivität (33 Prozent) und hohe Preise (30 Prozent).
Lesen Sie die ganze Studie: BCD Travel – Business Travel by Rail
(thy)
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