Die Deutsche Bahn (DB) trennt sich von unwirtschaftlichen Geschäften und schließt wegen fehlender Nachfrage zum Jahresende alle Co-Working-Standorte an den Bahnhöfen.
Es war gut gemeint. Mit dem Co-Working-Angebot Eyeworks sollten Geschäftsreisende die Möglichkeit erhalten, unterwegs mobile Arbeitsplätze anzumieten. Die Standorte befinden sich immer in der Nähe der großen Stadtbahnhöfe und können ohne Grundgebühr spontan reserviert werden – zu fairen Preisen. Der Tagespass kostet 39 Euro, der Minutenpreis pro Platz beträgt 0,16 Euro. Doch die Bahn hatte Pech. Das Timing war denkbar schlecht. Als die ersten Standorte im Sommer 2020 eröffneten, grassierte Corona. Für Geschäftsreisende waren die Co-Working- und Meeting-Räume nie eine Option.
Angesichts der gegenwärtigen Infrastrukturprobleme zieht die Bahn daher die Reißleine und entledigt sich aller unrentablen Geschäftszweige. Das Ende von Eyeworks zum 31. Dezember 2024 ist die Folge von „S3“, dem Gesamtprogramm zur strukturellen Sanierung des Konzerns innerhalb der nächsten drei Jahre. Bis Ende 2027 wird die DB den Konzern in drei Handlungsfeldern sanieren – der Infrastruktur, dem Eisenbahnbetrieb und der Wirtschaftlichkeit.
Die Konzentration aufs Kerngeschäft bedeutet das Aus der mobilen Arbeitsplätze an den Hauptbahnhöfen von Berlin, Hannover und Mannheim sowie an Standorten im Bahnhofsumfeld in Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, Hamburg, München-Ost und Kassel-Wilhelmshöhe.
(thy)
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