Boarding: Es ist ein ziemlich weiter Fußweg zum Gate, das Terminal ist leer, doch am Gate ist es voll. Auch in der Premium-Warteschlange muss ich einige Minuten anstehen. Danach geht es zügig an Bord.
Der Sitz: Die SIA-787 heute Nacht ist brandneu und wurde erst im Mai 2018 geliefert. Sie verfügt über 36 Business-Class-Abteile, eine gewisse Ähnlichkeit in der Anmutung mit dem neuen A380-Produkt ist beabsichtigt, die kupferfarbenen Ablagetischchen in jeder Suite sind beinahe identisch, auch die edle Anmutung mit auberginefarbenem Leder und lärmdämmender Stoffbespannung innen in jeder Suite.
Die Sitze sind in einer Kabine mit neun Reihen, abwechselnd in 1–2–1- und 1–1–1–1-Konfiguration angeordnet. Hier verfügen alle Sitze über wesentlich mehr Fußraum als im neuen A380-Business-Produkt. Das ausgefahrene Bett ist mit 1,93 Metern etwas kürzer, aber dafür liegt man nicht diagonal. Der Sitz misst 20 Zoll (51 cm), das ist ein Zoll mehr als die Sitze der Premium Economy von Singapore Airlines. Sonst sind SIA-Business-Sitze 25 bis 30 Zoll breit. Durch das Absenken der beiden schmalen Armlehnen lässt sich die Sitzbreite auf angenehme 26 Zoll vergrößern.
Etwas mehr Platz wünscht man sich bei den Ablagetischchen, wenn sie als Monumente am Gang stehen und ein Passagier an ihnen vorbei muss, um seinen Sitz einzunehmen. An den acht betroffenen Fensterplätzen beträgt die Lücke zwischen Tisch und Vordersitz nicht mehr als 23 Zentimeter – für nicht ganz gertenschlanke Menschen durchaus eine Herausforderung. Ich bin mit meinem Sitz 11A sehr zufrieden. Er bietet zur Fensterseite hin vorn ein riesiges offenes Fach, in das mein Rollkoffer genau hineinpasst. Wenn dies ein Tagflug wäre, wüsste ich das noch mehr zu schätzen. Eigentlich ist die Aussparung für einen Babykorb gedacht. „Corner Office“ – Eckbüro – nennen manche Vielflieger diese beiden besonderen Plätze bereits.
Genau wie die A380 bietet auch die 787 in jeder zweiten Reihe in der Mittelsektion die Möglichkeit, nahe bei einem Mitreisenden zu sitzen und bei Bedarf sogar eine Art Doppelbett einzurichten. Anders als in der A380, wo die Flugbegleiter die Trennwand ganz verschwinden lassen können, ragt sie in der 787 immer mindestens ein Stück weit heraus. In der Mitte sitzt man entweder eng beieinander, was scherzhaft „Honeymoon Suite“ genannt wird, oder weit auseinander und getrennt gleich durch zwei fest installierte Tische, „Scheidungssitze“ genannt.