Der neue Sitz in der 1–2–1-Konfiguration (78 Plätze gesamt) ist ultramodern. Die Mittelsitze lassen sich durch eine versenkbare Trennwand in ein Doppelbett verwandeln. Nett für Paare, der allein reisende Business Traveller wird eher die Variante „Wand hoch“ wählen. Da ist es wieder, das Gefühl, in einer Space-Kapsel zu ruhen. Alle Sitzfunktionen erfolgen über ein Tab-Panel in der Sitzleiste. Sitz verstellen, Licht einstellen, Service. Leider sehr berührungsempfindlich.
In der Tat, der neue Sitz ist ein echtes Stauraumwunder: Ablageflächen, versteckte kleine Schubladen, Schminkspiegel – überall ist Platz für Laptops, Handys und dazugehörige Lademöglichkeiten. USB, Kartenleser, Ladestationen in allen gängigen Formaten. Da gibt es nix zu meckern. Der Kapsel-Kommandant kann wirklich alles von seinem Sitz aus kontrollieren.
Der Flug: Keine Raumkapsel ohne richtig coolen Monitor. 18 Zoll neueste Fachbildschirm-Technik spendiert Singapore Airlines seinen A380-Gästen. Touchscreen, brillantes Bild und mit dem neuen KrisFlyer-Programm die Möglichkeit, Filme zu speichern und auf einem anderen Flug weiterzuschauen. Na ja, wer’s mag (Lufthansa hat eine ähnliche Funktion sehr schnell wieder sterben lassen).
Neues Raumschiff, alte Crew mit bewährtem Service. Gott sei Dank! Das gastronomische Konzept und die exzellente Interpretation asiatischer Gastfreundschaft sind weiterhin (fast) unerreichbar in der Luft.
Ein Sprung in die Zukunft ist das neue WiFi an Bord. Für 29 Dollar leiste ich mir ein Flat-Ticket für den ganzen Flug, und wirklich, bis auf wenige Ausnahmen funktioniert es ziemlich schnell. Es gehört immer zu meinem Ritual, nach einem guten Rotwein aus der Bordvinothek mein „Bett“ zu machen. Bisher war das gleichzeitig eine Art Abendsport, da die bisherigen Business-Class-Sitze bekanntlich per Hand umgeklappt und damit zum wunderbar breiten Bett wurden, inklusive Suche nach dem Extrapaar Sicherheitsgurten für die horizontale Entspannungsphase.
Nun ist alles anders. Im Fußraum meines Sitzes liegen eine weiche Auflage und ein Federbett samt Kissen. Der Sitz fährt jetzt elektrisch in die gewünschte Bettposition. Unterlage drauf und ab in die Kiste. Punkt für den neuen Sitz. Für lange Menschen wie mich empfehle ich einen der Sitze direkt an den Wänden zur Galley. Dort ist der Fußraum breiter und damit bequemer.