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Die persönlichen Reiseerfahrungen der BUSINESS TRAVELLER-Redaktion: BT-Autor und Luftfahrtexperte Andreas Spaeth flog in der Polaris Business Class der United Airlines in der Boeing 777-300ER von San Francisco nach Frankfurt. Das hat er erlebt…
Text: Andreas Spaeth
Hintergrund: Im Juni 2016 kündigte United ihr neues Bordprodukt „Polaris“ an, heute fliegen 15 von 171 Großraumjets der United-Flotte mit den neuen Sitzen an Bord, 14 fabrikneue Boeing 777-300ER und eine umgerüstete 767. Das Produkt „Polaris“ beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Sitze: Seit November 2016 sind alle Business- bzw. bisher First-Class-Flüge als „Polaris“ gebrandet, womit alles – von verbesserten Bettdecken bis zum aufgewerteten Catering – gemeint ist, vor allem aber die als wegweisend beschriebenen Polaris-Lounges. Die erste wurde in Chicago eröffnet. Mit dem Winterflugplan 2017/18 wurde die erste Europa Route Teil des noch kleinen Streckennetzes, auf dem der neue Sitz zum Einsatz kommt, von San Francisco nach Frankfurt die Flüge UA 58/59. Der Einsatz der neuen Boeing 777-300ER folgt hier auf die Stilllegung der Boeing 747-400, die United unlängst ausrangiert hat.
Check-in: Flug UA 58 verlässt San Francisco um 14.45 Uhr, und mittags ist das moderne internationale Terminal angenehm leer. Ich reise nur mit Handgepäck und habe online eingecheckt, trotzdem gehe ich kurz zum fast leeren Premium-Schalter, um zu fragen, welche Lounge ich nutzen kann. Online wurde ich nämlich darauf hingewiesen, dass die Lounge im internationalen Abflugbereich geschlossen sei wegen Umbaus. Hier erfahre ich, dass ich stattdessen die bisherige United-First-Lounge ganz nahe meinem Abfluggate nutzen kann.
Lounge: Nach der zügigen Sicherheitskontrolle begebe ich mich zur angegebenen Lounge. Die hat mit Polaris noch nichts zu tun, angenehm überrascht bin ich trotzdem. Denn Lounge-Erfahrungen in den USA sind für Europäer normalerweise sehr ernüchternd, da man dort für alkoholische Getränke meist extra zahlen muss und das Snack-Angebot minimal ist. Polaris dagegen verspricht in den künftigen Lounges sogar Restaurantservice mit Bedienung.
Den gibt es hier nicht, aber dafür ein großzügiges Buffet mit breiter Auswahl von heißer Suppe bis hin zu verschiedensten Salaten, und vor allem eine hervorragende Selektion an Weinen und Spirituosen zur Selbstbedienung, allein fünf Weiße, einen Rosé plus Moët-Champagner auf Eis, eine riesige Verbesserung gegenüber allem, was ich als Business-Passagier bisher in US-amerikanischen Lounges nutzen durfte.