Trends sind die untrüglichen Zeichen für Veränderung. Krisen, Krieg, Klimawandel und KI bestimmen auch, wie geschäftlich gereist wird. Amex GBT macht Strömungen aus, die nicht verschwinden werden.
American Express Global Business Travel (Amex GBT) erwartet, dass sich die Geschäftsreisebranche bis 2025 wieder erholt und das Vor-Corona-Niveau erreicht. Das heißt aber nicht, dass auch so gereist wird wie damals. Das US-Reisemanagement Unternehmen hat sieben Trends ausgemacht, die Geschäftsreisen neu definieren und für die Lösungen von den Travel-Management-Dienstleistern gefunden werden müssen.
Einer der größten Geschäftsreisetrends, die sich aus der COVID-19-Pandemie ergeben, sind wachsende Investitionen in Lösungen, die die Gesundheit und das Wohl der Mitarbeiter auf Reisen in den Vordergrund stellen. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern wird. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, über Lösungen und Richtlinien zu verfügen, die nicht nur das Reiserisiko verringern, sondern auch die allgemeine Sicherheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter unterwegs verbessern.
Dazu gehören neben einer umfassenden Geschäftsreiserichtlinie Maßnahmen wie die Risikobewertung der Reiseroute jedes Mitarbeiters vor der Reise, Schulungen (Cybersicherheit, Identitätsdiebstahl, persönliche Sicherheit, kulturelle Sensibilität, Naturkatastrophen etc.), Notfallalarmbenachrichtigungen, um die Sicherheit der Mitarbeiter bei Inlands- und Auslandsreisen zu gewährleisten sowie die Gewährleistung bester Gesundheitsversorgung unterwegs.
Nachhaltigkeit rückt aufgrund von Gesetzen, Druck von den Mitarbeitern oder Einsicht als Unternehmensstrategie ins Zentrum. Unternehmen überarbeiten ihre Geschäftsreiserichtlinien, um umweltfreundliche Optionen wie CO2-Ausgleichsprogramme und effiziente Transportmöglichkeiten zu berücksichtigen, um den CO2-Ausstoß minimieren, wählen Hotels aus, die sich Nachhaltigkeitsinitiativen wie Green Globe Certification, Green Seal oder Audubon International Green Lodging Program bzw. Global Sustainable Tourism , und in Europa , dem EU Ecolabel verschrieben haben.
Zu den Maßnahmen, um die CO2-Emissionen zu reduzieren, gehören unter anderem mehr virtuelle Meetings, weniger Reisen, längere Aufenthalte und gezielte Geschäftsreiserichtlinien, die den Umweltschutz zu einem Schwerpunkt machen.
Das Tempo der Digitalisierung ist schwindelerregend. Im Geschäftsreisesegment ist Automatisierung das A und O. KI-gestützte Reiseplattformen machen das Selbstbuchen, Verwalten und Navigieren von Reisen effizienter als je zuvor. Auf Flughäfen sorgen Gesichtserkennung und biometrische Technologien für weniger (und kürzere) Warteschlangen, in Hotels werden immer öfter automatisierte Check-in- und Check-out-Verfahren angeboten.
Die Automatisierung geht weiter:
Virtuelle Meetings: Andere Technologien wie Augmented-Reality- (AR) und Virtual-Reality-Tools (VR) werden für Remote-Zusammenarbeit und Inspektionen vor Ort ersetzen persönliche Treffen.
Einsparungen/Kostenkontrolle: Unternehmen nutzen die Leistungsfähigkeit der Datenanalyse, um Geschäftsreisemuster, Geschäftsreisekosten und Reisepräferenzen zu analysieren, Herausforderungen vorherzusehen, Ressourcen effizient zuzuweisen und bessere Preise mit Reisepartnern auszuhandeln.
Reisemanagementunternehmen arbeiten an technischen Lösungen, um von der ersten Reisebuchung über die Einreichung der Spesenabrechnungen bis hin zu allen Schritten dazwischen nahtlose Online-Vorgänge anbieten zu können.
DEI heißt das Akronym der Stunde: Diversity, equity, inclusion (Vielfalt, Gerechtigkeit, Inklusion). Die Belegschaften werden bunter in jeder Hinsicht. Unternehmen gehen aktiv auf die besonderen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter ein und berücksichtigen Probleme (Ernährungseinschränkungen, kulturelle Aspekte, Barrierefreiheit).
Zu den Maßnahmen gehören Reiserichtlinien, die DEI-Bedürfnisse berücksichtigen und Lösungen anbieten. Unternehmen müssen verstehen, dass manche Mitarbeiter erhöhten Risiken aufgrund von ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, Geschlechtsidentität und -ausdruck, Behinderung oder sexueller Orientierung ausgesetzt sein können.
Eine Geschäftsreisestudie von Deloitte hat herausgefunden, dass immer mehr Geschäftsreisen in Städte stattfinden, die mit dem Auto vom Standort der Mitarbeiter aus erreichbar sind. Zugleich gibt es einen deutlichen Anstieg der Reisen von Remote-Mitarbeitern zur Unternehmenszentrale. Geschäftsreisen finden also nicht nur zu Kunden statt, sondern immer öfter gibt es Gruppenreisen, um eine weit verstreute Belegschaft durch Erholung, Teambuilding, Planung, persönliche Zusammenarbeit zusammenzubringen und eine gemeinsame Unternehmenskultur zu entwickeln.
Ein weiterer aufkommender Geschäftsreisetrend? Übliche Standardhotels sind out und authentische, lokale Erlebnisse in. Immer mehr Geschäftsreisende suchen nach Unterkünften, die sie in die lokale Kultur eintauchen lassen und – als zusätzlichen Vorteil – eine besseren Bezug zum Reiseziel bieten. Dieser Wandel treibt das Wachstum schicker Boutiquehotels in Stadtzentren und die wachsende Beliebtheit von Wohnungen, wie sie etwa von Airbnb angeboten werden.
Arbeitsaufenthalte in Kombination mit Urlaub wünschen sich immer mehr Mitarbeiter. Workation ist für Firmen ein Wettbewerbsvorteil im Kampf um die besten Köpfe. Möglich machen es flexiblere Remote-Arbeitsumgebungen und dementsprechende Teilarbeitszeitmodelle.
Unternehmen müssen sich bei diesem Trend durch klare Geschäftsreiserichtlinien abgrenzen und darüber informieren, welche Kosten der Mitarbeiter bzw. die Firma übernimmt.
(thy)
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